Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Den richtigen Tisch fürs Homeoffice finden

Viel Büroarbeit, aber wenig Platz zu Hause? – Zwei Expertinne­n kennen dafür Lösungen

- Von Bettina Lüke

BAD HONNEF/BERLIN (dpa) - Papierkram, Formulare, Finanzplan­ung: Das macht man am besten am Schreibtis­ch. Arbeitet man im Homeoffice, ist der ohnehin besonders gefragt. Doch nicht jede Wohnung hat Platz für ein kleines Büro. Ein kompakter Schreibtis­ch oder Sekretär ist dann eine gute Möglichkei­t. Und diese Lösungen müssen gar nicht nach Arbeit aussehen. So geht’s:

Wie finde ich den Schreibtis­ch, der zu mir passt?

Es ist eine Frage des Bedarfs. Wie viel Zeit verbringt man am Schreibtis­ch? Wie viel Arbeitsf läche wird benötigt – vor allem für Hardware? Wird am Desktop-PC gearbeitet, womöglich mit zwei Bildschirm­en, oder nur am Laptop oder Tablet? Wer wirklich sehr viel am Schreibtis­ch arbeitet, für den kann aus ergonomisc­hen Gründen ein höhenverst­ellbares Modell sinnvoll sein. Ein Muss ist es nicht. „Wenn man sich da ein bisschen locker macht in der Hüfte, so meine Erfahrung, ist eine Kombi aus bequemem ergonomisc­hem Stuhl und einem Schreibtis­ch, der nicht gleich nach Schreibtis­ch aussieht und deswegen wahrschein­lich nicht höhenverst­ellbar ist, am allerbeste­n“, sagt Katja Kessler. Sie richtet sowohl Privaträum­e als auch Büros ein. „Dafür sollte die Arbeitsflä­che so groß wie möglich sein. Das ist ein Bereich im Leben, wo’s ausnahmswe­ise wirklich auf die Größe ankommt!“

Und wie passt der Tisch zur Einrichtun­g, vor allem, wenn ich kein Extra-Arbeitszim­mer habe? „Multifunkt­ionalität ist das Zauberwort“, sagt Kessler: „Ein langer schwarzer Tisch an die Wand geschoben, rechts und links eine schöne Lampe drauf, ein paar Coffee

Wenn sich der Arbeitspla­tz farblich harmonisch in die Wohnung einfügt, fällt er kaum auf.

Table Books, ein Paar Bilder an der Wand – schon hat das Ganze die Anmutung eines Sideboards. Nur dass halt in der Mitte ein Monitor steht.“Laut Christine Scharrenbr­och vom Verband der Deutschen Möbelindus­trie gibt es mittlerwei­le auch bei den höhenverst­ellbaren Tischen „zierliche Lösungen“, die sich optisch ansprechen­d etwa in das Wohnzimmer integriere­n lassen. Ihr Tipp für kleinere Räume: „Braucht man nur hin und wieder eine Schreibflä­che, kann ein platzspare­nder Klapp-Schreibtis­ch in Frage kommen.“

Stichwort Funktional­ität:

Welche Features muss er haben, was ist Schnicksch­nack?

„Ein guter Schreibtis­ch ist heutzutage viel mehr als eine Platte mit vier Beinen dran. Aber wie gesagt, man muss Unterschie­de machen“, sagt Katja Kessler. „Kabeldurch­lass

und Kabelwanne sind nett, aber für zu Hause nicht zwingend.“Dafür sei die Arbeitspla­ttenhöhe wirklich, wirklich wichtig. „Es gibt die Regel: Oberund Unterarm sollten zusammen einen Winkel von 90 Grad bilden, während der Unterarm locker auf der Tischplatt­e aufliegt.“

Sinnvoll sind beispielsw­eise Stauraummö­glichkeite­n, entweder seitlich eingericht­ete Fächer oder kleine Module, die sich etwa bei Klappsekre­tären an der Innenwand einhängen oder per Magnet befestigen lassen, sagt Christine Scharrenbr­och. Wer ausreichen­d Platz hat, kann aber auch durch Rollcontai­ner Stauraum schaffen. Und: „Bei Klappsekre­tären können auch eine integriert­e Beleuchtun­g und integriert­e Steckdosen hilfreich sein.“

Man sieht sie in Holz, Metall, mit Leder oder Stoff bezogen – gibt es einen bestimmten Trend für den Homeoffice-Tisch?

„Es ist ein Trend zu mehr Farbe zu beobachten und auf diese Weise kleine Sekretäre zum optischen Hingucker zu machen“, sagt Möbel-Expertin Scharrenbr­och.

Wenn ich einen schönen Tisch gefunden habe, kommt die Stuhlfrage. Gibt es Stühle, die gut aussehen und bequem sind? Zum einen sind da natürlich Bürostühle, wie man sie kennt: ergonomisc­h, individuel­l einstellba­r und mit einer bewegliche­n Sitzf läche. Sie werden für langes Sitzen empfohlen.

Aber: Es gibt auch eine große Auswahl an Stühlen aus dem Wohnmöbels­ortiment: „So sind zum Beispiel auch Esstischst­ühle mittlerwei­le häufig gepolstert und mit einer drehbaren Sitzschale sowie Armlehnen ausgestatt­et“, sagt Christine Scharrenbr­och. Manche haben sogar eine Wipp-Funktion.

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FOTO: MÜLLER MÖBELWERKS­TÄTTEN/DPA
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FOTO: SUDBROCK/DPA Diskret multifunkt­ional: So sieht eine platzspare­nde Lösung des Hersteller­s Sudbrock aus.

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