Schwäbische Zeitung (Tettnang)
WTO-Konferenz bringt kaum Konkretes
ABU DHABI (dpa) - Die Ministerkonferenz der Welthandelsorganisation (WTO) in Abu Dhabi ist gemessen an den Erwartungen mit wenigen konkreten Ergebnissen zu Ende gegangen. Die Teilnehmer hatten die Konferenz um 30 Stunden verlängert, zwei Nachtschichten eingelegt und bis zum späten Freitagabend um Ergebnisse gerungen – weitgehend ohne Erfolg. „Ich mache keinen Hehl daraus, dass ich mir mehr gewünscht hätte“, sagte der deutsche Wirtschaftsstaatssekretär Udo Philipp.
Neue Fischerei-Regeln, die alle Subventionen eindämmen sollten, die zu Überfischung und Überkapazität beitragen, scheiterten ebenso wie grundlegende Reformen des WTO-Regelwerks und die Wiederherstellung der vollen Funktionalität des Streitschlichtungssystems.
Ein greifbares Ergebnis ist die Verlängerung des WTO-Moratoriums für Zölle auf grenzüberschreitenden Datentransfer. Sie wurde aber in letzter Sekunde mit einem Ablaufdatum versehen: Spätestens am 31. März 2026 soll das Moratorium enden. Die deutsche Wirtschaft hatte gehofft, dass die seit 1998 gängige Praxis ohne Zölle als Standard festgelegt wird. Bei der nächsten WTO-Ministerkonferenz in Kamerun 2026 muss erneut entschieden werden.
Sensoren im Container zeigen, dass die Kühlkette nicht eingehalten wurde – ohne große Kontrollen. Auch muss nicht überprüft werden, ob etwa Geld oder eine Lieferung eingegangen ist. Insgesamt verringert sich die Bürokratie, weil vieles automatisiert wird. Und dadurch sinken die Kosten.
Wo wird die Technologie bereits angewendet?
Viele Kryptowährungen wie Bitcoin nutzen eine Blockchain. Auch einige Banken arbeiten bereits bei bestimmten Wertpapieren mit der Technologie, besonderen Anleihen zum Beispiel. „Wenn Bank A die Papiere von Bank B kaufen möchte, gibt das System sie erst frei, wenn es erkennt, dass Bank A auch bezahlen kann“, sagt Tenner. „Bisher muss zum Beispiel die Europäische Zentralbank EZB für die Zahlung eingebunden werden.“
Wo lässt sich die Technologie noch anwenden?
„Die Technologie ist interessant im Zusammenhang mit dem Lieferkettensorgfaltsgesetz, bei dem Unternehmen dokumentieren müssen, wo welche Waren und Vorprodukte genau herkommen“, sagt Wolfgang Prinz, der das Blockchain Reallabor in Hürth bei Köln leitet. „Auch wer sicherstellen will, dass Medikamente nicht gefälscht sind, kann den Weg vom Werk über Zwischenhändler bis zur Apotheke in einer Blockchain dokumentieren.“Für den Experten ist die Technologie auch für ein zeitlich begrenztes Projekt sinnvoll, etwa einen Bau, dessen Fortschritt und Änderungen in der Blockchain dokumentiert sind. „Zugriff hat zum Beispiel das Baukonsortium. Sollten Probleme auftreten, lässt sich nachprüfen, wer was wann geliefert oder geprüft hat“, sagt Prinz. „Und selbst wenn das Objekt dann verkauft wird, sind alle Informationen noch in der Blockchain gespeichert.“
Warum wird die Technologie nicht stärker genutzt?
Noch ist nicht klar, was alles möglich ist. „Das Thema Blockchain und seine Anwendungen stehen noch am Anfang“, sagt Prinz. „Da wird sich noch viel entwickeln. Derzeit wird immer noch sehr viel ausprobiert, ständig entstehen neue interessante Anwendungen.“
Ist jede Blockchain gleich?
Nein. Das Prinzip ist gleich, aber wie sie programmiert ist, unterscheidet sich. Auch das ist ein Grund, warum sich die Technologie nur langsam durchsetzt. „Ganz wichtig beim Thema Blockchain ist ein einheitlicher Standard, mindestens in Europa“, sagt Tenner. „Die Kryptowährungen Bitcoin und Etherum nutzen beide Blockchains, verstehen sich aber nicht ohne Weiteres. Das ist, als wollte man einen deutschen Schukostecker in eine britische Steckdose stecken.“
Wie groß ist solch eine Blockchain-Datei?
Die Bitcoin-Blockchain ist die älteste, bekannteste und auch größte. Sie umfasst etwa 457 Gigabyte.