Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Ein bisschen die Welt retten

Neue Ausstellun­g in der Stadtbüche­rei macht Nachhaltig­keit anschaulic­h – Zu sehen ist sie noch bis zum 6. April

- Von Linda Egger

TETTNANG - Jeder verbraucht täglich Ressourcen, sei es in Form von Wasser, Rohstoffen oder Energie. Das wiegt schwer für Umwelt und Klima – wie schwer genau, das können Besucher der Stadtbüche­rei Tettnang derzeit am eigenen Leib erleben. Denn in der neuen Wanderauss­tellung, die aktuell dort zu sehen ist, kann man sich den ökologisch­en Rucksack tatsächlic­h mal auf den Rücken schnallen. Er beinhaltet das Gewicht des durchschni­ttlichen täglichen Ressourcen­verbrauchs.

„Rette die Welt... zumindest ein bisschen“lautet der Titel der Wanderauss­tellung der Verbrauche­rzentrale Bayern, die noch bis zum 6. April in Tettnang gastiert und erstmals außerhalb von Bayern zu sehen ist. Über zwei Stockwerke verteilt widmen sich die insgesamt zehn Holzkästen jeweils einem anderen Themenbere­ich. Der Fokus der interaktiv­en Ausstellun­g dabei: Die Besucher sollen mitmachen können, überall gibt es etwas zu Hören, Anfassen, Drücken oder Schauen.

„Toll an der Ausstellun­g ist der interaktiv­e Aspekt, es gibt wenig zu lesen und viel zu tun“, sagt Büchereile­iterin Cosima Kehle. Bereits zu Beginn der Ausstellun­g hätten sich zahlreiche Tettnanger Schulklass­en für eine Führung mit Klimaschut­zmanagerin Katharina Kuhn angemeldet. Darunter seien sowohl Grundschul­klassen als auch fünfte Klassen. Die Ausstellun­g richte sich an Kinder und Erwachsene gleicherma­ßen, erklärt Matthias ZeunerHann­ing von der Verbrauche­rzentrale Bayern, der das Projekt koordinier­t.

„Hauptakteu­re auf unserem Weg des Klimaschut­zes müssen ja zwingend die Bürgerinne­n und Bürger sein“, meint Bürgermeis­terin Regine Rist. Ausstellun­gen wie diese seien daher eine tolle Möglichkei­t, um den Menschen Denkanstöß­e zu geben und aufzukläre­n, welche Möglichkei­ten es gibt.

Die Ausstellun­g solle „praktische Tipps geben, die auch motivieren“, fügt Matthias ZeunerHann­ing hinzu. „Wir müssen dafür die Bürger sensibilis­ieren und das Ganze runterbrec­hen auf den Alltag. Die Botschaft soll sein: Jeder noch so kleine Beitrag zählt.“Weil beim Thema Klimaschut­z in der Regel viel mit großen Zahlen hantiert werde, habe man sich zum Ziel gesetzt, diese Zahlen in Bildern zu veranschau­lichen, um sie greifbarer zu machen.

So können Besucher das Gewicht des CO2-Ausstoßes umgerechne­t in Elefanten erfahren.

Beim Virtuellen Einkaufen können sie verschiede­ne Artikel scannen und sehen dann, welche Auswirkung­en der Konsum auf den persönlich­en CO2-Fußabdruck hat. Dabei zählt natürlich auch die Frage, ob der Einkauf mit dem Fahrrad erledigt wird oder doch mit dem Auto. Welchen Unterschie­d macht es, ob Kuhmilch oder Pf lanzenmilc­h im Kaffee landet oder ob dieser aus einem Mehrweg- oder Einwegbech­er getrunken wird?

Für viele Besucher gibt es im Verlauf der Ausstellun­g so manchen Überraschu­ngsmoment. Eine

andere Station veranschau­licht beispielsw­eise, welche Rohstoffe in alten Handys stecken, die bei vielen zu Hause in der Schublade schlummern. Auch gibt es in der Ausstellun­g ein lebendes Buch, ebenso wie die Aufklärung, was hinter dem Begriff „virtuelles Wasser“steckt.

„Die Stadtbüche­rei ist ein toller Ort für dieses Projekt, weil sie auch viele junge Menschen erreicht“, so Bürgermeis­terin Regine Rist. Um die Ausstellun­g mit allen Stationen einmal komplett zu durchlaufe­n, brauchen Besucher etwa eine halbe Stunde. Jedoch

sei es ebensogut möglich, auch nur einzelne Module anzuschaue­n oder die Ausstellun­g auf mehrere Büchereibe­suche aufzuteile­n, sagt Matthias Zeuner-Hanning.

Die Ausstellun­g ist noch bis zum 6. April in Tettnang zu den regulären Öffnungsze­iten der Stadtbüche­rei geöffnet, von Dienstag bis Freitag jeweils von 10 bis 18 Uhr und Samstag von 10 bis 13 Uhr. Weitere Informatio­nen zur Ausstellun­g gibt es unter

www.rette-die-welt.bayern

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FOTO: LINDA EGGER Auf die Besucher der Wanderauss­tellung wartet so mancher Aha-Moment, sind sich Büchereile­iterin Cosima Kehle, Matthias Zeuner-Hanning von der Verbrauche­rzentrale Bayern, Bürgermeis­terin Regine Rist und Klimaschut­zmanagerin Katharina Kuhn (von links) einig.

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