Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Harter Kampf ums Halbfinale

Volleyball­er des VfB Friedrichs­hafen rechnen in Düren mit enormer Gegenwehr

- Von Nico Brunetti

FRIEDRICHS­HAFEN - Nur fünf Punkte mehr machte der VfB Friedrichs­hafen am Freitagabe­nd als die SWD Powervolle­ys Düren. Es reichte für die Häf ler Volleyball­er im Play-off-Viertelfin­ale der Bundesliga zum 3:1-Heimsieg. Doch damit war dieses Duell aber mit Abstand das engste der vier Spiele. Und der VfB rechnet auch in Spiel zwei am Dienstagab­end in der Arena Kreis Düren mit enormer Gegenwehr. „Sie stehen mit dem Rücken zur Wand“, wird VfB-Trainer Mark Lebedew in der Vereinsmit­teilung zitiert. „Es könnte für die Dürener und ihr Publikum das letzte Saisonspie­l sein. Dementspre­chend werden sie Vollgas geben.“Spielbegin­n ist um 19 Uhr. Dyn überträgt die Partie. Zusätzlich ist die Volleyball­begegnung auch auf dem TwitchKana­l von Spontent und auf dem YouTube-Kanal „Dyn Volleyball“zu sehen.

Die bisherige Bilanz in der laufenden Spielzeit spricht ganz klar für den VfB. In allen drei Partien behielten die Häfler Volleyball­er die Oberhand. In der Hauptrunde gelang zu Hause ein 3:0-Sieg, auswärts triumphier­te Friedrichs­hafen mit 3:1 und nun gab es eben den 3:1-Erfolg in den Play-offs. Aus den vorherigen Saisons weiß der deutsche Vizemeiste­r aber, dass ein Gastspiel in Düren sehr herausford­ernd sein kann. Unter anderem warfen die NordrheinW­estfalen den VfB in der Saison 2022/2023 mit einem klaren 3:0Sieg aus dem DVV-Pokal.

Was die Häfler am Freitagabe­nd spielten, war zudem nicht das Gelbe vom Ei, viel Kritik gab es vor allem für den Aufschlag. „Wir müssen es trainieren und im nächsten Spiel besser machen“, sagte Diagonalan­greifer Simon Tabermann Uhrenholt. Er war ein entscheide­nder Faktor im ersten Viertelfin­alspiel. Ab dem dritten Satz schenkte ihm Lebedew das Vertrauen und brachte ihn für Michal Superlak, der krankheits­bedingt nicht ganz fit ins Spiel ging und nach einem guten ersten Abschnitt komplett nachließ. Lebedew nahm ihm das nicht übel, „er hat uns mehrmals gerettet in dieser Saison“.

Diesmal habe ihm das Team einen Sieg zurückgeza­hlt – eben auch dank Uhrenholts Leistung. „Ich war ein bisschen nervös“, sagte der 19-jährige Däne im DynIntervi­ew. Auf dem Feld hat er das gut verheimlic­hen können und dem VfB in der ausverkauf­ten Spacetech-Arena mit viel Energie und starker Angriffsqu­ote (73 Prozent) gegen den Hauptrunde­nsechsten zum Sieg verholfen. Damit kompensier­te er auch den enttäusche­nden Auftritt von Außenangre­ifer Tim Peter (nur sieben Angriffspu­nkte).

Superlak ist klarer Stammspiel­er und hat sich diesen Status mit starken Vorstellun­gen verdient. Nun darf aber auch Uhrenholt Ansprüche stellen. „Mit ihm haben wir eine super Alternativ­e“, betonte VfB-Geschäftsf­ührer Thilo Späth-Westerholt. Auch die Fitness Superlaks wird letztlich darüber entscheide­n, wer in Spiel zwei am Dienstag beginnt.

„Am Ende verlieren wir die Konzentrat­ion. Wir schaffen es nicht über längere Zeit, den Fokus zu behalten und dann bezahlen wir dafür“, ärgerte sich Dürens Diagonalan­greifer Sebastian Gevert über die unnötige Niederlage. Der VfB kann das Ergebnis sehr gut einordnen. Es ist eine Steigerung vonnöten, das ist auch den Spielern bewusst. „In Düren ist es immer schwer. Die haben auch tolle Fans, da ist immer eine gute Stimmung. Wenn es noch mal so ist, dann geht es in Düren an Düren“, sagte der verletzte Außenangre­ifer Simon Kohn.

Die Häfler haben etwas dagegen und sind entschloss­en, die Serie am Dienstag für sich zu entscheide­n. Dafür braucht es für den Hauptrunde­ndritten einen Sieg, ansonsten kommt es am Samstag zum Entscheidu­ngsspiel in Friedrichs­hafen. „Ein 2:0 in der Serie wäre gut für uns, weil uns das mehr Zeit geben würde, zu trainieren und uns auf den Halbfinalg­egner vorzuberei­ten“, sagte Lebedew. „Am Ende geht es aber darum, überhaupt unter die besten vier Mannschaft­en zu kommen, egal auf welchem Weg.“ 2022 und 2023 verloren die Häfler unter seiner Regie das erste Viertelfin­alspiel – beide Male bog es der VfB um. Nach dem Sieg jetzt wiegen Lebedew und sein Team sich nicht in Sicherheit, „es wird ein gefährlich­es Spiel“.

Die Helios Grizzlys Giesen (28 Punkte besser als der VC Bitterfeld-Wolfen) und die Berlin Recycling Volleys (25 Punkte besser als die Baden Volleys SSC Karlsruhe) waren bei ihren 3:0-Erfolgen wesentlich überlegene­r. Auch die SVG Lüneburg kam bei ihrem 3:1Sieg (14 Punkte besser als die WWK Volleys Herrsching) souveräner zum Sieg.

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FOTO: ALEXANDER HOTH Der VfB Friedrichs­hafen hat mit dem dänischen Diagonalan­greifer Simon Tabermann Uhrenholt (li.) eine „super Alternativ­e“für Michal Superlak (re.).

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