Schwäbische Zeitung (Tettnang)

„Bürger für Bürger“wollen 2024 nicht antreten

Wählervere­inigung stellt keine Liste in Langnau und wirft der Stadt vor, einen Antrag ignoriert zu haben

- Von Linda Egger

Die Ehrenrunde­n, die der Kreisel Schäferhof/Oberhof schon durch den Tettnanger Gemeindera­t gedreht hat, lassen sich nicht mehr an einer Hand abzählen. Mehrmals gab es Entscheidu­ngen für die eine, dann für die andere Lösung – so richtig konkret wurde es aber nie. Dabei zählt die Kreuzung bereits seit 2021 als Unfallhäuf­ungsstelle. Was im Bürgermeis­terwahlkam­pf eines der meistgenan­nten Themen seitens der Bürgerinne­n und Bürger war, will Regine Rist nun zur Umsetzung bringen.

* „Meckenbeur­en, deine Baustellen“– diesem Stoßseufze­r kam wohl noch nie mehr Berechtigu­ng zu als derzeit. Hatte die SZ vor Wochenfris­t 25 Einträge zu Baustellen und Straßenspe­rrungen in den Gemeindena­chrichten gezählt, so wuchs diese Zahl seither auf 32.

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Ob die alle tatsächlic­h noch bestehen, sei dahin gestellt. Bei einer aber interessie­rt es schon: Bahnüberga­ng Kehlen. Der hat aufgrund seiner Vorgeschic­hte reichlich Strahlkraf­t... Dass da eine neuerliche Sanierungs­maßnahme (26. bis 29. März) angekündig­t wird, verleitet zur Nachfrage, was konkret geschehen soll.

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Die Frage ging seitens der SZ vor einer Woche an die DB raus. Resonanz: Fehlanzeig­e. Eine Woche später: Mail-Erinnerung plus Telefonat. Ein Mensch als Ansprechpa­rtner, aber leider keine Antwort. Von dem her bleibt offen: Was passiert am 26. März? Die Bahn macht es spannend...

LANGNAU - Die Wählervere­inigung „Bürger für Bürger“(BfB) aus Langnau will für die anstehende Kommunalwa­hl im Juni 2024 keine Listen aufstellen. Aktuell sind die „Bürger für Bürger“mit drei Mitglieder­n im Ortschafts­rat Langnau vertreten. Diese sind Markus Brugger, Manfred Straub und Roland Mair. Die Freien Wähler stellen derzeit fünf und die CDU drei Sitze im Ortschafts­rat.

Als Grund für den Verzicht auf eine Liste bei der kommenden Wahl nennen die BfB in einer Pressemitt­eilung, dass ein Beschluss des Ortschafts­rats Langnau von der Stadtverwa­ltung ignoriert worden sei, zudem sei ein vom Ortschafts­rat beantragte­r Tagesordnu­ngspunkt verweigert worden, so der Vorwurf.

Konkret beziehen sich die BfB auf einen Beschluss vom 16. Juli 2019 zu einem Antrag, der beim Tagesordnu­ngspunkt „Erfahrungs­bericht der Kommunalwa­hl 2019“eingereich­t wurde. Thema war damals, dass bei der Kommunalwa­hl 2019 vor allem in den Ortschafte­n zahlreiche Stimmen als ungültig erklärt werden mussten. Im Raum standen damals auch Überlegung­en seitens der Stadt, eine mögliche Abschaffun­g der sogenannte­n unechten Teilortswa­hl in den Gremien abzuwägen.

Auf einen Antrag hin fasste der Ortschafts­rat Langnau dann damals den einstimmig­en Beschluss, dass die Verwaltung beauftragt werden solle, Vorschläge und Konzepte zu entwickeln, wie bei der nächsten Kommunalwa­hl die Anzahl gültiger Stimmen erhöht werden könne. In der Sitzung am 10. Oktober 2023 sei aus der Mitte des Ortschafts­rats Langnau dann unter „Mitteilung­en und Anfragen“nochmals auf den Beschluss aus dem Juli 2019 verwiesen und angemerkt worden, „dass man von diesem Beschluss nichts mehr gehört habe“, wie im Protokoll vermerkt ist. Daraufhin habe der Ortschafts­rat den Antrag gestellt, dass die Verwaltung

über den Bearbeitun­gsstand des gefassten Beschlusse­s informiere­n solle. Weil dies nicht geschehen sei sowie aufgrund „der daraus resultiere­nden Unklarheit über die Kommunalwa­hl 2024“, hätten die BfB entschiede­n, „keine finanziell­en und personelle­n Ressourcen für die anstehende Wahl aufzubiete­n“, heißt es in der Pressemitt­eilung.

Einen Dank richtet die nichtmitgl­iedschaftl­ich organisier­te Wählervere­inigung an alle Unterstütz­er in den vergangene­n Jahren. Der Grundgedan­ke der „Bürger für Bürger“lebe mittlerwei­le in zahlreiche­n Projekten fort. Die BfB waren erstmals bei der Kommunalwa­hl 2014 mit einer Liste angetreten. Ein politische­s Engagement bei zukünftige­n Kommunalwa­hlen werde nicht ausgeschlo­ssen, heißt es abschließe­nd.

Bürgermeis­terin Regine Rist äußert sich zu den Vorwürfen der BfB auf SZ-Anfrage dahingehen­d, dass der Antrag aus dem Ortschafts­rat im Oktober eingegange­n und keinesfall­s ignoriert worden sei, „sondern wir sind an der Vorbereitu­ng“, erklärt Rist. „Auch der Stadt Tettnang ist es selbstvers­tändlich ein Anliegen, die Anzahl der gültigen Stimmzette­l zu erhöhen. Deshalb erarbeiten wir aktuell Maßnahmen, um die Öffentlich­keit über die Kommunalwa­hl zu informiere­n, speziell auch darüber, wie Stimmzette­l auszufülle­n sind“, äußert sie weiter.

Ein spezielles Konzept für die Jugend wurde in diesem Zuge bereits öffentlich vorgestell­t. Die Wahlunterl­agen selbst könne die Stadt nicht frei gestalten – „Die Wahlunterl­agen liegen aktuell auch uns noch nicht vor“, betont Rist. Jedoch sei beispielsw­eise angedacht, Erklärvide­os zu veröffentl­ichen, etwa von der Landeszent­rale

für politische Bildung. Ziel sei es, damit die breite Bevölkerun­g zu erreichen. Diese entspreche­nden Maßnahmen seien aktuell in der Erarbeitun­g, so die Bürgermeis­terin.

Es habe seit Eingang des Antrags Gespräche mit dem Langnauer Ortsvorste­her Peter Bentele (Freie Wähler) zu dem Thema gegeben. Bentele habe zudem in der letzten Ortschafts­ratssitzun­g am 19. März, „öffentlich die Ortschafts­räte darauf hingewiese­n, dass in der April-Sitzung Informatio­nen zu diesem Thema folgen werden.“Diese findet am 23. April statt. Die Einreichun­gsfrist für die Listen zur Kommunalwa­hl endet am 28. März um 18 Uhr.

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FOTOS: LI/PR Im Ortschafts­rat sitzen für „Bürger für Bürger“aktuell Markus Brugger, Manfred Straub und Roland Mair (von links oben).
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