Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Schwertransport über den Bodensee
40-Tonnen-Last wird mit der Fähre nach Friedrichshafen gebracht
FRIEDRICHSHAFEN - Dieser Transport wiegt satte 40 Tonnen: Um den überbreiten Transporter mit der gewaltigen Holzkiste am Mittwoch am Romanshorner Ufer auf die Fähre Richtung Friedrichshafen zu bewegen, wurde Zentimeterarbeit geleistet. „Für die Spedition Bender und das Fähre-Team war das eine Herausforderung“, sagt Josef Siebler, Pressesprecher der Stadtwerke Konstanz.
Eigentlich war die 6,30 Meter breite, 6,50 Meter lange und 2,50 Meter hohe Kiste zu groß für die nicht ganz sechs Meter breite Zufahrt zum Schiff. Aber weil der Überstand der Ladung über das Geländer der Zufahrt reichte, konnte die Ladung eben doch an Bord gefahren und nach Friedrichshafen geschippert werden. Der Transport war bei den Stadtwerken zuvor angemeldet worden. Welche Ladung sich hinter den Brettern befindet, durfte die Spedition zwar nicht verraten. Laut gut informierter Kreise soll es sich um einen Kompensator handeln.
Der Transport hatte im schweizerischen Steinebronn begonnen. Zuerst war geplant, ihn über Österreich durchzuführen, von Lindau über Ulm, und von dort weiter über die A 7 zur A 6, bis zum Bestimmungsort: Heilbronn.
In der Schweiz sei aber fast keine Route ohne Baustellen zu finden gewesen, erzählt Stefan Stich von der Spedition Bender. Deshalb wurde umgeplant. Auch dies musste mit zeitlichem Vorlauf geschehen, da wegen der Breite des Transportguts vereinzelt Verkehrsschilder abmontiert werden mussten.
Die Fähre legte am Mittwoch um 18.24 Uhr in Romanshorn ab und kam um 19.08 Uhr in Friedrichshafen an. Nach der Zollabfertigung konnte der Transporter seine Fahrt gegen 22 Uhr fortsetzen - über die B 31, die hierfür extra gesperrt werden musste. Ab Ulm eskortierten dann vier Polizeiwagen den Schwertransport mit Tempo 80 auf der A 96, A 7 und A 6 bis nach Heilbronn, wo die Fracht am Donnerstagmorgen um 6 Uhr den Neckarhafen erreichte. Der Zeitplan wurde eingehalten. „Für den schlimmsten Fall haben wir aber eine Nacht Puffer eingeplant“, sagt Stefan Stich.
„Die Fracht wurde am Freitag am Neckarhafen verladen und verschifft.“Über den Zielort schweigt sich die Spedition aus. „Es ist ein innereuropäischer Transport. Mehr dürfen wir wegen unseres Kunden nicht sagen“, so Stich. Mit den Vorbereitungen für diesen Transport hat die Spedition Bender schon vor drei Monaten begonnen.