Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Kressbronner setzen Zeichen für Umweltschutz
Bei der traditionellen Seeputzete wurde wieder ein Lastwagen voll Müll und Unrat gesammelt
KRESSBRONN (sz) - Der Einladung der Gemeinde Kressbronn zur Seeputzete folgten rund 130 Bürgerinnen und Bürger und befreiten Strände, Grünf lächen, Wiesen und Wälder von Müll und Unrat. Die steilt die Gemeindeverwaltung mit.
Obwohl der Bauhof täglich unterwegs ist und Unrat aufsammelt, wurden wieder über eine Tonne Müll und neun Altreifen aufgesammelt. Diese Bilanz ist erschreckend. „Ich kann nicht verstehen, warum manche ihren Müll nicht einfach in den Mülleimer werfen können“, zeigte sich ein Helfer erstaunt, während er eine Flasche aufsammelte. Den Helferinnen und Helfern dankte die Gemeinde Kressbronn herzlich für ihren Einsatz für den Umweltund Naturschutz. Als Dankeschön gab es zum Abschluss der Seeputzete für alle ein kleines Vesper.
Mit der Seeputzete soll einerseits die Natur von Müll befreit werden. Andererseits möchte die Gemeinde damit ein Zeichen gegen das gedankenlose Wegwerfen von Verpackungsmaterial oder anderem Unrat setzen, welches die Natur über Jahrzehnte belastet. So dauert der natürliche Zersetzungsvorgang für Zigarettenkippen beispielsweise bis zu fünf Jahre, für Plastiktüten bis zu 20 Jahre, Chipstüten sogar bis zu 50 Jahre oder Plastikflaschen (PET) bis zu 450 Jahre. Glasflaschen haben mit die höchste Zersetzungsdauer von bis zu einer Million Jahren. Bei der jährlichen Aktion findet sich aber nicht nur Verpackungsmüll. Immer wieder wird auch Sperrmüll oder auch Hausmüll gefunden, der absichtlich im Wald oder der Natur entsorgt wurde, heißt es in der Mitteilung.