Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Neue Kirche soll lichtdurchflutet strahlen
Kirchengemeinderat Schwarzenbach informiert über die Planungen für den Neubau
NEURAVENSBURG - Der Weg, den das neue Gotteshaus für Schwarzenbach nehmen soll, ist vorgezeichnet. Im April wird die Entwurfsplanung fertiggestellt sein, die anders als eine Ausführungsplanung lediglich die Genehmigungsfähigkeit im Blick hat. Ist die Zustimmung für den Neubau der Kirche nach Vorlage der endgültigen Planung erteilt - dies wird für November 2024 erwartet - geht es in die Ausschreibungen. Baubeginn soll September 2025 sein. Die Einweihung soll das Jahr 2026 festlich beenden.
Noch einmal zur Erinnerung: Schon im Juli 2021, als der Kirchengemeinderat von Sankt Felix und Regula während einer Gemeindeversammlung seine Entscheidung für einen Neubau des Gotteshauses begründet hatte, war die Rede von der Ausschreibung eines Architektenwettbewerbs.
In der Folge wurde die „schreiberplan GmbH“in Stuttgart mit der Wettbewerbsbetreuung und der Verfahrensbegleitung betraut. Am 26. Mai 2023 trat das Preisgericht zusammen und entschied sich unter zehn zugelassenen Arbeiten einstimmig für die des Architektenbüros Markus Innauer
und Sven Matt mit Sitz in Bezau.
Erwin Biegger vom Bauausschuss des Kirchengemeinderates in Schwarzenbach, dem es nach eigener Aussage wichtig ist, die Menschen im Neuravensburger Teilort transparent zu informieren und einzubeziehen, stellte in der Gemeindeversammlung jetzt den gegenwärtigen Stand der Planungen vor. Wobei er besonderen Wert auf den angepassten Grundriss und die unterschiedlichen Gewerke sowie auf die Statik und die Haustechnik legte.
Der Kirchengemeinderat informierte darüber, dass der Zugang zur Empore verändert wurde und sich der Treppenaufgang nun auf der Nord-West-Seite des Gebäudes befinden würde. Zudem seien die Seiteneingänge vom Gottesdienstraum etwas abgesetzt worden und verhinderten damit eine direkte Einsicht ins Innere. „Das unterstützt die ruhige Atmosphäre und erlaubt neben dem Haupteingang einen unauffälligen Zutritt in den Gottesdienstraum“, sagte Biegger.
Was noch wichtig ist: Der Technikraum, der sich zusammen mit der Sakristei auf der linken Seite des Eingangsbereiches befindet, „wurde in Abstimmung
mit den einzelnen Gewerkplanungen insbesondere der Haustechnik angepasst“. Zum Thema Statik war von Erwin Biegger zu hören, dass ein erster Vorschlag zur Tragwerkkonstruktion des Daches vorliegt. Diese soll in bewährter Holzbauweise ausgeführt werden, wobei die Sparren auf Bindern aus Brettschichtholz ruhen. Dazu Biegger: „Die Lastableitung erfolgt durch Betonelemente in die massive Bodenplatte hinein.“
Großes Interesse fanden Aussagen zur Außenansicht. Der Eingangsbereich wird laut Plan mit einem nach innen zurückgesetzten Torbogen über beide Stockwerke ergänzt.
Fensterfronten im Erdgeschoss, in einer klassischen Holzaluminiumkonstruktion erstellt, wie auch die verglaste Zusammenführung der beiden Dachhälften sind der Garant für eine von Licht durchf lutete Kirche. Ganz im Sinne von Pfarrer
Matthias Hammele, der nicht müde wird, die Verbindung zwischen Kirche und Menschen mit den Worten herzustellen: „Es braucht eine schöne und nach außen ausstrahlende Kirche. Und beim Eintritt ins Gotteshaus müssen sich Herzen und Himmel öffnen.“Natürlich gab es bei der Gemeindeversammlung auch Fragen. So interessierten die Ausweichmöglichkeiten für die Gottesdienste während der Bauarbeiten ebenso wie die Zahl der Besucher, die später im Erdgeschoss und auf der Empore Platz finden können.
Ersteres wurde mit „in größeren und anderen Gemeinden der Seelsorgeeinheit sowie werktags im Pfarrsaal“beantwortet. Die gewünschte Zahl wurde mit 200 benannt. Sollteen bei großen Kirchenfesten mehr Menschen kommen, ist an eine Verbindung von Kirchengebäude und Pfarrsaal gedacht.
Während bedeutende Kunstwerke auch in der neuen Kirche für alle zu sehen sein werden, muss die Orgel weichen. Eine genaue Prüfung von Fachleuten hat die ursprüngliche Absicht, die bestehende Orgel zwischenzulagern und umzubauen, mit Blick auf den desolaten Zustand des Instrumentes für sinnlos erklärt. Unklar ist noch, welcher Alternative man jetzt den Vorzug geben wird.
Bleiben noch die Gesamtkosten. Laut Andreas Hett, dem gewählten Vorsitzenden des Kirchengemeinderates von Sankt Felix und Regula, will man „kritisch draufschauen“, um trotz aller möglichen Kostensteigerungen die einmal genannte Summe von drei Millionen Euro einhalten zu können. Oder diese „im Rahmen zu belassen“.