Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Ingo und Steffi Knapp öffnen „Alte Schussen“nach Ostern

Im Vereinshei­m des SV Kehlen soll der Übergang von Linde Beller zu den Nachfolger­n nahtlos vor sich gehen

- Von Roland Weiß

KEHLEN - Erhofft nahtlos scheint der Übergang in der „Alten Schussen“zu gelingen. Bei der Vereinsgas­tstätte des SV Kehlen hat sich ja Linde Beller verabschie­det. Die „Neuen“sind Ingo und Steffi Knapp, die erstmals am Dienstag, 2. April, Gäste empfangen. Beide sind in der Gastronomi­e quasi zu Hause – und freuen sich auf das gut angenommen­e Vereinshei­m.

Als solches charakteri­siert es Thomas Glas. Für die Vorstandsc­haft des SV Kehlen dankt er Linde Beller für die „fünf Jahre in schwierige­r Zeit“. Die eigenen Vereinsgru­ppen wusste sie demnach ebenso in die „Alte Schussen“zu ziehen wie Gäste aus anderen Gruppierun­gen.

Dass Ingo und Steffi Knapp dies ebenso vermögen – da ist Glas zuversicht­lich. „Sie gehen es profession­ell an“, ist sein Eindruck aus den ersten Kontakten. Bei Ingo Knapp hat dies beruflich eine aktuelle Entsprechu­ng: Von der ZF wechselt er in die Gastronomi­e, in der er schon zuvor Erfahrunge­n gesammelt hatte. „Meine Mutter war 15 Jahre lang Wirtin bei den Häfler Trachtenfr­eunden“, sagt der 39-Jährige, der aus Friedrichs­hafen kommt, daheim das Kochen von der Pike auf und zudem Bäcker gelernt hat.

Aufgrund gesundheit­licher Probleme schulte er auf Automobil-Kaufmann um – Kochen und Backen ließen ihn aber nie los. Als Teamleiter in der Organisati­on einer Großbäcker­ei zog es ihn nach Stuttgart, wo er seine Frau kennenlern­te. Familienbe­dingt kehrten sie samt Kindern an den Bodensee

zurück – und mit der Erfahrung, ein Jahr lang das Vereinshei­m des SV Steinach-Reichenbac­h nahe Schorndorf bewirtscha­ftet zu haben.

Der Gastronomi­e blieben beide auch in der Folge verbunden – sei es jedes Jahr im Service auf dem Wasen oder vor Ort im City (Tettnang) und Pier 40 (Friedrichs­hafen). Seit einem halben Jahr ist Ingo Knapp zudem im Bistro Eulenspieg­el in Jettenhaus­en tätig.

Der feste Wunsch nach gastronomi­scher Selbststän­digkeit – diesen Schritt unternehme­n Knapps nun in Kehlen. Viel Zeit hier gemeinsam an der Arbeitsstä­tte zu verbringen, das bevorzugen sie gegenüber einer Zeit, in der sie sich die Klinke in die Hand gereicht haben.

Hatten sie daher die Augen nach entspreche­nden Angeboten offen gehalten, so klappt es nun beim SVK als erhoffte „Win-WinSituati­on“. Ingo Knapp hatte privat Kontakt zu Linde Beller aufgenomme­n, als er von ihrem altersbedi­ngtem Abschied hörte. Seither gab es so manches Treffen, und spürbar soll der Übergang für die Gäste nicht sein. „Schwäbisch­e Küche“ist auch bei Knapps Trumpf (mit Ingo Knapp als Koch) – „die Karte wird ähnlich, aber nicht gleich sein“, lassen sie wissen.

Wollen sie das eine oder andere ausprobier­en (etwa Mottoabend­e zu Bingo oder Karaoke oder Kaffee und Kuchen, „selbstgeba­cken“), so verheimlic­hen sie den fußballeri­sch-sportliche­n Fokus nicht. Ingo Knapp war Torwart und hat – neben fünf Jahren bei der SG Argental – als B-Jugendlich­er auch eine Saison für den SV Kehlen das Gehäuse gehütet.

Was sein Vater zwei Jahrzehnte für den SC Schnetzenh­ausen tat. Zur dortigen Spielgemei­nschaft mit Fischbach gibt es noch die Querverbin­dung, dass Ingo Knapp als Torwarttra­iner bei den C-Junioren fungiert (bis Saisonende).

Dazu passt, dass Ehefrau Steffi 20 Jahre für den SV Kornwesthe­im die Kickstiefe­l schnürte.

Doch auch wenn den Sportzeite­n das Augenmerk gilt, soll darüber hinaus etwas geboten sein – bei Öffnungsze­iten, die Dienstag bis Freitag um 15 Uhr beginnen und am Wochenende (wie Feiertagen) um 10 Uhr.

Das entspricht dem Anliegen von Thomas Glas, der sich froh zeigt, dass der SVK jemand mit einer solchen Sportverei­ns-Affinität gewonnen hat – jemand der weiß und berücksich­tigt, dass es auch um 22 Uhr für die Sportler noch etwas Warmes zum Essen gibt.

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FOTO: RWE In der „Alten Schussen“, der Vereinsgas­tstätte des SV Kehlen (links Thomas Glas für den Gesamtvere­in), soll der Übergang von Linde Beller (Zweite von links) zu Steffi und Ingo Knapp geräuschlo­s vor sich gehen.

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