Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Regen hält Hartgesottene nicht ab
Statt 400 wie im letzten Jahr waren bei der Motorradweihediesmal nur 30 Biker vor Ort
LAIMNAU - Die Zahl der Motorradfahrer beim Ostermontags-Bikergottesdienst mit Segen ist aus Wettergründen tatsächlich recht überschaubar ausgefallen. Etwas mehr als 30 Motorräder waren vor der Kirche St. Peter und Paul in Tettnang-Laimnau geparkt. Beim Gottesdienst mit Pfarrer Simon Hof, der von „etwas mäßigem Wetter“sprach, waren dann mit Gemeindemitgliedern aber doch immerhin hundert Teilnehmer versammelt.
Der Motorradfahrer mit der weitesten Anreise ist sogar aus Wannweil bei Reutlingen angereist. „Volle“ist überzeugter Yamaha Ténéré-Fahrer. Seine 700er hat bereits über 330.000 Kilometer auf dem Tacho. Der Biker aus Überzeugung sah die Wettersituation eher gelassen.
„Beim Saisonstart in Baiersbronn am Palmsonntag hat es im Schwarzwald so geschneit, dass ich etwas zu spät gekommen bin“, sagt Volle. Er ist einer, dem die acht Grad Celsius bei Wind und Regen nicht wirklich viel ausmachen. Der Biker findet diese und auch weitere Veranstaltungen mit Motorrad und Kirche gut.
Einen kürzeren Weg hat Friedrich Weissinger, evangelischer Diakon aus Tettnang gehabt – mit seiner 1100 GS BMW-Reisemaschine. Der überzeugte Zweirad-Fan freute sich, dass die Bewährungsprobe für die regendichte Kombi positiv ausgefallen ist und meinte: „Segen kann nicht schaden – auch bei Regen.“
Beim veranstaltenden MSCLangnau hielt sich die Begeisterung etwas in Grenzen, denn, so erläuterte Vorsitzende Andrea Kreuzer: „So wenig waren es noch nie. Nach der mit fast 400 Bikern gut besuchten Veranstaltung im letzten Jahr hat uns das Wetter heuer einen Strich durch die Rechnung gemacht.“
Ihr Stellvertreter Hermann Bacher hoffte, dass trotzdem ein paar Motorradfreunde und Biker den Weg zur Argentalhalle finden, Würste gebe es ja reichlich. Einig war man sich beim Verein jedoch: „Nächstes Jahr am Ostermontag gibt es wieder den Motorradgottesdienst mit Segen.“
Das bestätigte auch Simon Hof. Der hatte in der Predigt zum Ostermontag persönliche Worte zum Thema Tod und Erkennen
MSC-Vorsitzende Andrea Kreuzer: des Körpers nach dem Sterben gefunden. Passend zur Bibelbeschreibung, dass einige der Vertrauten und Jünger Jesus zunächst nicht erkannt hätten, als sie ihm nach seiner Wiederauferstehung leibhaftig begegneten.
Aus dem Nähkästchen plauderte Hof, als er erzählte, er sei kurz vor dem Motorradführerschein gestanden, habe sich dann aber doch für einen Hund entschieden. Und er fügte hinzu: „Sehr zur Freude meiner Mutter.“
Einig waren sich Pfarrer Hof und Vereinssprecher Hermann Bacher in ihren Ansprachen, dass man trotz Segens, Weihe und Schutzengeln auf jeden Fall vorsichtig fahren solle. Statt der Rundfahrt und Segnung auf dem Weg zur Argentalhalle, wie üblich, gab es die Weihwasser-Spritzer von Pfarrer Hof direkt vor der Kirche. Und das nutzten freilich auch einige aktive Mitglieder des MSC Langnau, um mit Segnung in die Saison zu starten.
Nach der mit fast 400 Bikern gut besuchten Veranstaltung im letzten Jahr hat uns das Wetter heuer einen Strich durch die Rechnung gemacht.“