Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Noch kann Eriskirch den Bedarf decken
Gemeinderat segnet Kindergartenbedarfsplan 2023/2024 ab
ERISKIRCH - Der Gemeinderat Eriskirch hat in seiner jüngsten Sitzung der Fortschreibung des Kindergartenbedarfsplans 2023/ 2024 für die Kindergärten St. Maria, Arche und Regenbogen zugestimmt. „Die Gemeinde hat während der vergangenen Jahre die Betreuungsangebote bestmöglich angepasst und kann dem Bedarf aktuell nachkommen“, teilt Kämmerer Christian Macherau mit.
Gleichwohl betont er, dass es aufgrund der zunehmenden Nachfrage nach Betreuungsplätzen bei Kindern unter drei Jahren schwierig werden könnte, diesen Zustand beizubehalten. Für Kinder ab drei Jahren seien zumindest rechnerisch genügend Plätze vorhanden.
Mindestens zwei weitere Gruppen für die Betreuung von Kindern unter drei Jahren sind laut Macherau zu der Öffnung der vierten Gruppe im Kindergarten Arche mittelfristig notwendig. „Ob mit diesen Gruppen der Ausbau der Betreuung auf lange Sicht abgeschlossen werden kann, bleibt offen, da die Datengrundlage weder den Zuzug von Geflüchteten noch gegebenenfalls neue Baugebiete in der Vorausberechnung berücksichtigen kann“, erläutert der Kämmerer.
Derzeit bietet die Gemeinde in den drei Betreuungseinrichtungen
St. Maria, Regenbogen und Arche 14 Kindergartengruppen, davon fünf Krippengruppen, mit 207 Plätzen und 50 Krippenplätze an. Somit kann Eriskirch aktuell allen Kindern zwischen drei und sechs Jahren einen Platz anbieten, „oft sogar in der gewünschten Einrichtung“, wie
Macherau anmerkt. Bei Kindern unter drei Jahren stünden sechs auf der Warteliste. Es sei zu bedenken, dass alle Kindergärten bis zum Ende des Jahres nahezu voll oder voll belegt seien. Dies führe dazu, dass keine weiteren Kapazitäten zur Verfügung stehen.
Mit Blick auf die personelle Situation fehlen derzeit laut Verwaltung, ohne Krankheits- und Urlaubsverrechnungen, 0,23 Vollzeitstellen, was als zufriedenstellend bezeichnet wird. Allerdings, gibt Christian Macherau zu bedenken, werde es zunehmend schwieriger, etwaige
Ausfälle zu ersetzen. Ohnehin müsse man für eine Aufrechterhaltung der Betreuung in den kommenden Kindergartenjahren aufgrund des akuten Fachkräftemangels mit Einschnitten in den Betreuungsformen rechnen. Macherau: „Das Nadelöhr beim Ausbau der Betreuung liegt somit nicht mehr nur an den Gebäuden, sondern zunehmend beim pädagogischen Fachpersonal.“
Hinsichtlich der Festsetzung der Elternbeiträge werde nach Empfehlung der Kirchen und der Kommunalen Landesverbände angestrebt, einen Kostendeckungsgrad von 20 Prozent zu erreichen. Die Spanne in Eriskirch liege gegenwärtig zwischen elf und 15 Prozent.
Mit der Aufstellung einer Kindergartenbedarfsplanung wird versucht, zu einem bestimmten Zeitpunkt die Kinderzahlen den zur Verfügung stehenden Plätzen gegenüberzustellen, aus der durchschnittlichen Geburtenzahl pro Monat die zur Verfügung zu stellende Plätze zu errechnen und die daraus notwendigen Schritte abzuleiten, um den errechneten Bedarf decken zu können. „Wichtig hierbei ist, dass der Bedarfsplan vermutlich in der Mai-Sitzung direkt fortgeschrieben wird, um die Zahlen für die Zukunft anzuschauen. Der aktuelle Bedarfsplan schielt ja mehr in die Vergangenheit“, so der Kämmerer.