Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Wohnraum in Meckenbeuren soll erschwinglicher werden
Grunderwerbsstrategie soll Grundlage dafür schaffen und Ankaufpreise sowie Vergabe für Grundstücke definieren
MECKENBEUREN (sz) - Um die städtebauliche Entwicklung einer Gemeinde zu steuern, gibt es verschiedene Möglichkeiten. In Meckenbeuren will die Gemeinde nun dafür sorgen, dass Wohnraum für die Bevölkerung möglichst erschwinglich ist – dazu beitragen soll eine sogenannte Grunderwerbsstrategie.
Die Idee hinter dem Konzept ist, dass die Gemeinde in einem potenziellen Baugebiet alle Flächen kauft und diese dann mittels eines Bauleitplanverfahrens so vorbereitet, dass dort gebaut werden darf. Anschließend verkauft die Gemeinde die dadurch entstandenen Bauplätze. So können dort beispielsweise Einfamilienund Reihenhäuser, Doppelhaushälften oder Mehrfamilienhäuser gebaut werden – je nach den vorher definierten Vergabekriterien.
Bereits im November vergangenen Jahres hat der Gemeinderat Meckenbeuren die Grunderwerbsstrategie verabschiedet. Dadurch habe die Gemeinde wichtige Weichen gestellt, um bedarfsgerecht Wohnraum für die örtliche Bevölkerung zu schaffen und durch ein breiteres Angebot preisdämpfend zu wirken, wie die Verwaltung in einer Pressemitteilung schreibt.
In der Gemeinderatssitzung Ende März wurden nun letzte Details beschlossen. Für die Verkäufer von Grundstücken an die Gemeinde gibt es jetzt konkrete Regeln, wie sie ihr Vorkaufsrecht für Bauplätze ausüben können. Das sei wichtig, damit es für Eigentümer
attraktiv bleibe, potentielles Bauland an die Gemeinde zu verkaufen. Baugebiete lassen sich wiederum einfacher und kostengünstiger planen und entwickeln, wenn der Gemeinde alle notwendigen Flächen gehören.
Die Grunderwerbsstrategie definiert unter anderem auch, wie sich die Preise für die Grundstücke
zusammensetzen. Sie gilt für Wohn- als auch für Mischgebietsf lächen. Ziel ist es laut Pressemitteilung, dass die Kommune Bauplätze nach Kriterien vergibt, die auch Einheimische berücksichtigen.
Ankaufpreise und der Vergabeprozess seien mit der Grunderwerbsstrategie nun verbindlich festgelegt. „Jetzt haben wir transparente und nachvollziehbare Rahmenbedingungen definiert, um bei Grundstücksverhandlungen als verlässlicher Vertragspartner auftreten zu können“, so Bürgermeister Georg Schellinger. Die Verwaltung wolle sich dafür einsetzen, dass mehr Wohnraum entstehe und dieser dadurch erschwinglich bleibe.
„Die Grunderwerbsstrategie gilt parallel zu den 2021 verabschiedeten baulandpolitischen Grundsätzen der Gemeinde“, stellt die Sachgebietsleitung Kathrin Schütz klar.
Mit diesen können Investoren Bauland entwickeln, mit denen die Gemeinde zuvor entsprechende Verträge abgeschlossen hat. Darin ist definiert, dass der Investor einen Anteil an preisgebundenem Wohnraum schaffen muss.