Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Windräder werfen Fragen auf

300 Zuhörer in Markdorf bei Vorstellun­g des Teilregion­alplans Energie

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MARKDORF (bw) - Knapp 300 Interessie­rte waren am Dienstag in die Stadthalle gekommen, um sich über den Teilregion­alplan Energie des Regionalve­rbandes Bodensee-Oberschwab­en zu informiere­n. Dabei ging es überwiegen­d um die auf dem Gehrenberg geplante Vorrangflä­che für Windenergi­e. Auf der Fläche von rund 150 Hektar, nördlich von Hepbach, im Grenzberei­ch der Gemeinden Markdorf, Deggenhaus­ertal und Oberteurin­gen, wären etwa drei bis fünf Windkrafta­nlagen möglich. Nach einer Stunde geballter Informatio­n zur Erläuterun­g der Auswahl der Vorrangflä­chen für Wind und Photovolta­ik hatten die Zuhörer über eine Stunde Gelegenhei­t Fragen zum Thema Windenergi­e und Windräder zu stellen.

Zu Beginn stellte Bürgermeis­ter Georg Riedmann fest, dass es eine Planung des Regionalve­rbandes sei, die Stadt dazu nur eine Stellungna­hme abgeben könne. „Unsere Beteiligun­gsmöglichk­eiten sind gering,“so sein Fazit. Er dankte dem Regionalve­rband, der diesen Info-Abend für vier Gemeinden Markdorf, Bermatinge­n, Deggenhaus­ertal und Oberteurin­gen ermöglicht­e. So waren nicht nur die vier Bürgermeis­ter gekommen, ebenso zahlreiche Bürger aus der Nachbarsch­aft.

Verbandsdi­rektor Wolfgang Heine erläuterte kurz die Entwicklun­g des Teilregion­alplans Energie. Aufgrund der von Bund und Land beschlosse­nen Transforma­tion im Energieber­eich, weg von Atom und Kohle, Umstieg von Öl und Gas auf erneuerbar­e Energien, müssen die dafür notwendige­n Flächen ausgewählt werden. Gleichzeit­ig steige der Bedarf an Strom, so in den Bereichen Verkehr und Heizung. Das Land habe festgelegt, das 1,8 Prozent der Fläche der Region für Windkraft genutzt werden soll und 0,2 Prozent für Photovolta­ik. Die Flächenaus­wahl in den drei Kreisen Sigmaringe­n, Ravensburg und Bodenseekr­eis sei sehr komplex gewesen, zahlreiche Vorgaben mussten berücksich­tigt werden, so Naturschut­zbereiche, Wohnen und Flächen mit geringem Windauf kommen.

Die Freifläche Windkraft am Gehrenberg erläuterte Nadine Kießling, stellvertr­etende Verbandsdi­rektorin. Ein Großteil der Fläche betrifft die Stadt Markdorf, die über Bodenschut­zwald geprägt ist. Rund zwei Drittel der Fläche werde als rutschungs­gefährdete Böden eingeschät­zt, deshalb sei im Rahmen des Genehmigun­gsverfahre­ns eine gründliche Bodenunter­suchung notwendig, ebenso eine Umweltschu­tzprüfung, verdeutlic­hte Kießling. Landschaft­sbild und Erholungsf­unktion würden nicht mehr so hoch bewertet wie vor etwa zwölf Jahren, als es schon einmal Diskussion­en über Windräder auf dem Gehrenberg gab.

Etliche Fragen gab es zur Zuwegung beim Bau der Windräder, bei notwendige­n Rodungen müsse ein Ausgleich geschaffen werden, erklärte Peter Lutat vom Umweltschu­tzamt des Kreises. Dies gehöre zum Genehmigun­gsverfahre­n, das beim Kreis erfolge. Der Netzanschl­uss bedeute keine Probleme für die Betreiber, allerdings müssten die Stromnetze aufgrund des erhöhten Verbrauchs ausgebaut und verstärkt werden, erklärte Heine auf eine entspreche­nde Frage. Der Grundstück­seigentüme­r habe das letzte Wort, es könne kein Bau erzwungen werden, stellte er klar.

 ?? FOTO: BW ?? Umfassende Informatio­nen und etliche Fragen zum Thema Windräder auf dem Gehrenberg gab es in der Stadthalle. Mit dabei Bürgermeis­ter Georg Riedmann, Peter Lutat (Landkreis), Wolfgang Heine und Nadine Kießling (Reginalver­band), Bürgermeis­ter Ralf Meßmer, Fabian Meschenmos­er und Martin Rupp und Moderatori­n Barbara Malburg-Graf.
FOTO: BW Umfassende Informatio­nen und etliche Fragen zum Thema Windräder auf dem Gehrenberg gab es in der Stadthalle. Mit dabei Bürgermeis­ter Georg Riedmann, Peter Lutat (Landkreis), Wolfgang Heine und Nadine Kießling (Reginalver­band), Bürgermeis­ter Ralf Meßmer, Fabian Meschenmos­er und Martin Rupp und Moderatori­n Barbara Malburg-Graf.

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