Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Clemens Balle hört bei Langenargen-Tettnang auf
Trainer macht nach der laufenden Saison ein Jahr Pause – Der Verein hat schon einen Nachfolger gefunden
LANGENARGEN - Egal wie diese Saison für die HSG LangenargenTettnang endet, es wird zur Saison 2024/25 ein neuer Trainer kommen. Das steht – unabhängig vom Ausgang des Abstiegskampfes in der Handball-Bezirksklasse – schon länger fest. „Ja, ich werde nach der Saison aufhören. Für mich stehen dann die Familie und der Hausumbau im Vordergrund. Meine Frau und ich erwarten das zweite Kind. Ich habe diese Aufgabe nun sechs Jahre gemacht und brauche erst einmal eine Pause“, erklärt HSG-Trainer Clemens Balle. Er wolle etwas Abstand gewinnen und schauen, ob er möglicherweise irgendwo wieder zur Spielzeit 2025/26 einsteigt. Vorausgesetzt, es sei mit der Familie und dem Job zu vereinbaren.
Balle möchte die Saison aber nicht austrudeln lassen und auf keinen Fall den zweiten Abstieg erleben. „Wir haben uns in Vogt nicht gut präsentiert, keine Frage. Aber mein voller Fokus gilt nach wie vor dem Abstiegskampf. Es ist zu früh und wäre falsch, die Segel zu streichen“, betont Balle. Im Hintergrund laufen derweil die Planungen für die Zukunft auf Hochtouren. „Wir haben bereits einen Nachfolger für Clemens gefunden. Wir können das aber noch nicht öffentlich machen, weil wir noch eine Sitzung des Hauptvereins abwarten müssen“, teilt Manuel Knierim, Vorstand der HSG Langenargen-Tettnang, auf Anfrage der „Schwäbischen Zeitung“mit. Sicherlich wäre es auch dem Balle-Nachfolger recht, kommende Spielzeit mit der ersten Mannschaft in der Bezirksklasse anzutreten und nicht in der Kreisliga A ranzumüssen.
Aktuell steht die HSG auf einem Nichtabstiegsplatz, der Abstand ist durch die 21:36-Pleite beim HCL Vogt aber auf einen Punkt geschrumpft. Sicherlich ist es für alle Beteiligten eine recht unbefriedigende Situation, sich erneut im Tabellenkeller zu befinden. Die Chancen auf den Klassenerhalt sind gut, wenngleich der Tabellenneunte im kommenden Derby beim zweitplatzierten TSV Lindau (Samstag, 19.30 Uhr) klarer Außenseiter ist.
Einige Spieler des Aufsteigers aus Bayern beobachteten die HSG beim 21:36-Debakel gegen den HCL Vogt, der ebenfalls noch um den Ligaverbleib zittern muss. Und was sie da sahen, dürfte den TSV-Handballern, die sich sogar Aufstiegshoffnungen machen dürfen, nicht allzu viel Angst gemacht haben. Denn die HSGHandballer präsentierten sich in der Allgäutorhalle relativ schwach. Entsprechend enttäuscht und sauer reagierte Balle, der selbst mitspielte und vier Treffer markierte. Dass er der beste Schütze seines Teams war, sagt auch einiges aus. Ja, es läuft alles andere als rund bei den Handballern
aus Langenargen-Tettnang, die seit Monaten von zahlreichen Verletzungen geplagt werden. Hinzu kamen Ausfälle aufgrund beruflicher Verpflichtungen. Kurzfristig wurden „Alte Hasen“wie beispielsweise Georg Vögele oder Thomas Häufle reaktiviert. Und: Es gab tatsächlich ein kleines Zwischenhoch. Bis man in Vogt komplett unterging. „Wir können mit der Entwicklung in den vergangenen ein oder zwei Jahren natürlich überhaupt nicht zufrieden sein“, spricht Balle, der als reaktivierter Spieler nun mehr denn je wieder Teil des Teams ist, Klartext. „So eine Saison zehrt an einem. Ich muss Woche für Woche schauen, wer kommt ins Training und wie sieht die Mannschaft für das Spiel aus.“Klingt fast schon nach Resignation, ist es aber nicht. Denn Balle wird bis zum Saisonende alles geben und strebt mit der HSG nach wie vor den Klassenerhalt an.
Nach dem schwierigen Auswärtsspiel in Lindau folgen zwei machbare Heimspiele. Am Samstag, 20. April, kommt die TSG Leutkirch nach Langenargen (20 Uhr) und am Samstag, 4. Mai, ist der TV Gerhausen II (18 Uhr) in Tettnang zu Gast.
Kreisliga A2, Nachholspiel: SV Kressbronn II – TSV Schlachters 0:1 (0:1). – Tor: 0:1 Jens Hertrich (14.).