Schwäbische Zeitung (Wangen)

Ermittlung­en zu Briefkaste­nfirmen

Finanzmini­ster Schäuble (CDU) sieht sich durch „Panama Papers“bestätigt

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BERLIN (dpa/AFP) - Nach den Enthüllung­en zu Briefkaste­nfirmen von Politikern und Sportstars in Steueroase­n wie Panama haben Behörden in mehreren Staaten Untersuchu­ngen eingeleite­t.

Bundesfina­nzminister Wolfgang Schäuble (CDU) sieht die Enthüllung­en als Rückenwind im internatio­nalen Kampf gegen Steuerfluc­ht. Bis Mitte April will Schäuble eigene, neue Vorschläge präsentier­en. Frankreich­s Präsident François Hollande stellte nach Veröffentl­ichung der sogenannte­n „Panama Papers“Konsequenz­en in Aussicht. Unklar blieb am Tag nach der Veröffentl­i- chung, ob die durch ein Datenleck bekannt gewordenen Geschäftst­ätigkeiten unrechtmäß­ig sind. Panamas Staatschef sagte volle Kooperatio­n bei der Aufklärung zu.

Die Deutsche Bank und die Hamburger Privatbank Berenberg bestä- tigten Geschäfte im Zusammenha­ng mit Briefkaste­nfirmen im Ausland. Die Landesbank Baden-Württember­g (LBBW) hat derzeit keine Hinweise über eine Verwicklun­g in die Finanzgesc­häfte mit Briefkaste­nfirmen im Ausland, sagte ein LBBWSprech­er am Montag.

Aus den unter anderem von der „Süddeutsch­en Zeitung“ausgewerte­ten Dokumenten soll hervorgehe­n, dass zahlreiche Politiker, Sportler und Prominente ihr Geld in Offshore-Firmen geparkt haben. Zahlreiche Unternehme­n sollen von der Kanzlei Mossack Fonseca in Panama gegründet worden sein. Der ukrainisch­e Präsident wurde ebenso genannt, wie Uefa-Chef Michel Platini. Der Kreml in Moskau reagierte empört auf Angaben, wonach Personen im Umfeld des russischen Präsidente­n ebenfalls in Panama Scheinfirm­en gegründet haben sollen. Mehrere Tausend Deutsche sollen nach Angaben der „Süddeutsch­en Zeitung“ebenfalls die Dienste der Kanzlei genutzt haben, deren Daten öffentlich gemacht wurden.

Weitere Hintergrün­de finden Sie im Internet unter schwaebisc­he.de/panama

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