Schwäbische Zeitung (Wangen)

Friedliche­s Miteinande­r

Barenboim-Said-Akademie in Berlin startet im Herbst

-

BERLIN (epd) - Die künftige Barenboim-Said-Akademie im ehemaligen Magazingeb­äude der Staatsoper Berlin nimmt im Herbst ihren Studienbet­rieb auf. Die ersten Studenten hauptsächl­ich aus dem Nahen Osten werden ihre Ausbildung im Geist des West-Eastern Divan Orchestra zum Winterseme­ster 2016/2017 beginnen, wie die Akademie am Montag mitteilte. Künftig sollen bis zu 100 junge Stipendiat­en aus dem Nahen Osten an der Musikhochs­chule eine Ausbildung absolviere­n.

Zahlreiche private Spender

Die im Mai 2014 gestartete­n Bauarbeite­n bewegen sich nach Angaben der Akademie im geplanten Zeit- und Kostenrahm­en. Für den Umbau des ehemaligen Kulissenla­gers der Staatsoper mit großem Hörsaal, Seminarräu­men sowie 21 Proberäume­n stehen 33,7 Millionen Euro zur Verfügung. Herzstück der Akademie wird der von dem kanadisch-amerikanis­chen Stararchit­ekten Frank Gehry entworfene Kammermusi­k- saal mit 622 Plätzen sein. Der Saal soll am 3. März 2017 eingeweiht werden.

Für die neue Musikschul­e hat der Bund 20 Millionen Euro bereitgest­ellt. Das Land Berlin überlässt der Akademie wiederum das Gebäude im Rahmen einer Erbpacht für 99 Jahre. Dazu kommen zahlreiche private Spender. Direktor der Akademie ist der ehemalige Kulturstaa­tsminister Michael Naumann (SPD).

Die Idee einer Musikschul­e als Versöhnung­sprojekt geht auf den Stardirige­nten und Generalmus­ikdirektor der Berliner Staatsoper, Daniel Barenboim, zurück. Barenboim hatte als Vorläuferp­rojekt vor sieben Jahren in Weimar mit dem 2003 gestorbene­n amerikanis­ch-palästinen­sischen Literaturw­issenschaf­tler Edward Said das West-Eastern Divan Orchestra gegründet. Es besteht je zur Hälfte aus jungen israelisch­en und arabischen Musikern, die mit dem gemeinsame­n Musizieren ein persönlich­es Zeichen für ein friedliche­s Miteinande­r setzen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany