Am besten mit der eigenen Tasche zum Einkaufen gehen
Viele Plastiktüten werden nicht wiederverwertet, außerdem stellen die Tüten eine große Belastung für die Umwelt dar. Sie werden unter hohem Energieaufwand und dem Verbrauch von Erdöl hergestellt. Handelsübliche Tüten sind nicht kompostierbar, sie zerfallen jedoch in kleine Partikel, die eine Gefahr für Tiere sein können. So wurden Tüten und Plastikreste bereits in den Mägen von Walen, Seevögeln und Schildkröten gefunden. Die Plastikflut wächst. In der EU landen jährlich acht Milliarden Beutel in der Landschaft oder im Meer. Kunststofftaschen könnten Jahrhunderte überdauern, warnt die EU-Kommission, die nach eigenen Angaben schätzt, dass 94 Prozent der Nordseevögel inzwischen Plastik im Bauch haben. Würden weniger Tüten produziert, würde man Energie und Ressourcen sparen. Das Verbrennen von Plastikmüll beschleunigt zudem den Klimawandel. Dass braune Papiertüten umweltfreundlicher seien, stimme jedoch auch nicht immer, sagt Katharina Istel, Nabu-Expertin für nachhaltigen Konsum. Papier habe oft eine schlechtere Ökobilanz als die Kunststoff-Variante und sei nur vorzuziehen, wenn die Plastiktüte leicht im Meer oder in der Natur landen könnte. Auch Bio-Plastiktüten sind noch nicht der große Wurf. Diese bestehen meist aus Erdöl und Maisstärke. Die angeblich umweltfreundlichen Verpackungen brächten keinen Vorteil gegenüber herkömmlichen Plastiktaschen, heiße es in einer Studie des Instituts für Energie- und Umweltforschung Heidelberg. Für die Herstellung werde zwar weniger Erdöl als bei herkömmlichen Tüten benötigt, auch der CO2-Ausstoß sei geringer. Durch den Anbau und die Verarbeitung von Pflanzen für BioPlastik würden jedoch Agrarflächen verknappt sowie Böden versauert und überdüngt. „Es kommt darauf an, dass wir von der Wegwerfmentalität wegkommen“, fordert Heribert Wefers, Experte für technischen Umweltschutz beim BUND zum Thema. Alles, was sich mehrmals verwenden lasse, sei schon ein Fortschritt – der eigene Rucksack oder eine Stofftasche.