Dorfladen in Christazhofen schließt nach 66 Jahren
Anita Hausmann möchte jetzt mehr Privatleben – Viele Bürger kommen zum Abschied
ARGENBÜHL - 31 Jahre lang hat Anita Hausmann den „Tante-Emma-Laden“in Christazhofen geführt – für viele war der Laden mehr als nur Einkaufsmöglichkeit. Am Samstag haben Hausmann und Kunden Abschied von einem Dorfmittelpunkt genommen.
Als Anita Hausmann 1985 den Laden von ihren Eltern übernahm, war er bereits seit 35 Jahren in der Hand ihrer Familie. Davor hatte es im selben Haus neben einer kleinen Landwirtschaft ein Lebensmittelgeschäft gegeben.
Johann Baptist Rust, der Vater von Hausmann, war Käser, die Mutter Verkäuferin in der Wangener Stadtmetzgerei, als sie 1950 das Anwesen am Kirchplatz kauften. Bereits fünf Jahre später wechselte der Dorfladen innerhalb des Gebäudes in größere Räume. Um sich ein Zubrot zu verdienen, übernahm Rupp das Amt des Mesners, das er 32 Jahre lang ausübte.
„Mein Mann und ich zogen 1983 von Wangen nach Christazhofen“, erzählt Anita Hausmann, „wo dann auch unsere beiden Töchter aufwuchsen, die es später allerdings wieder zurück in die Stadt zog.“Anfangs hatte Hausmann den Laden noch mit ihren Eltern betrieben, zu dieser Zeit war sie jedoch bereits Alleininhaberin. Hausmann ist stolz darauf, dass sie dabei neben einer Vollzeitkraft auch vier bis fünf Teilzeitkräfte beschäftigen konnte. „Ich habe mich meiner Kundschaft hinsichtlich der kompletten Grundversorgung angepasst“, sagt Anita Hausmann. Das heißt konkret: Neben Brot, Wurst und Käse und Kaffee aus der Region gab es in dem Laden auch die Möglichkeit, Briefe und Pakete abzugeben. Doch mit dem „Tante-Emma-Laden“schließt auch die Postfiliale, für die es keinen Nachfolger gab.
Lebensmittel in Christazhofen wird es jedoch weiterhin geben. Der gelernte Bäcker Roland Kempter eröffnet am Freitag im Haus der Volksbank einen Selbstbedienungsladen. In Eisenharz und in Ratzenried betreibt Kempter bereits zwei Geschäfte.