Klischeehaftes Nacheifern
IWanna Be Daylight in Your Eyes, IWanna Be Sunlight Only Warmer ... I Wanna Be Daaaaaylight ...“Wer kennt diesen so einfallsreichen Refrain nicht aus dem Radio? Im zarten Alter von sechs Jahren bekam ich Wind von der deutschen Girlband No Angels. Nadja Benaissa, Lucy Diakovska, Sandy Mölling, Vanessa Petruo und Jessica Wahl hatten das Fernsehformat namens Popstars gewonnen und waren fortan eine Band. Mit ihrem ersten Hit „Daylight in Your Eyes“, fing die Abhängigkeit bei mir an.
Zum Kindergeburtstag habe ich ihr Album „Elle’ments“geschenkt bekommen und bald lief es in Dauerschleife in meinem CD-Player. Mit dem ständigen Mitträllern nervte ich meine Eltern und Brüder ziemlich, was für mich aber kein Grund war den fünf „Engeln“nicht weiterhin nachzueifern. Auch die Vermarktung der Girlband war bei mir erfolgreich. Von bedruckten Kissen bis zu Postern an den Wänden, lieferten meine beste Freundin und ich uns einen Wettstreit, wer die größere Anhängerin ist.
Natürlich konnte ich jeden Song auswendig mitsingen – sofern das mein Englisch in diesem Alter zuließ. Die weiteren zwei Alben wurden natürlich von dem hart zusammengesparten Taschengeld gekauft. Als die Girlband sich im Jahr 2003 jedoch trennte, war es mit dem Fan-Dasein aus. Nach fleißigem Nacheifern von Singen und Tanzen kann ich heute sagen, dass meine damalige Liebe zu den No Angels zwar peinlich ist, aber sie für mich der Start in die Popmusik war, so dass ich selbst das Mikro in die Hand genommen habe.