Schwäbische Zeitung (Wangen)

Der Djoker mutiert zum Robotovic

Novak Djokovic gewinnt und gewinnt und überflügel­t mit seinem Erfolg in Miami gleich drei Tennislege­nden auf einmal

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MIAMI (dpa) - Mit seinem sechsten Sieg beim Masters-Turnier in Florida hat Rekordjäge­r Novak Djokovic gleich drei Tennislege­nden überflügel­t. Der Weltrangli­stenerste hat nach seinem 6:3, 6:3-Finalsieg gegen den Japaner Kei Nishikori am Sonntag mehr Geld auf dem Tennisplat­z verdient als Roger Federer, er hat mehr Partien gewonnen als sein Trainer Boris Becker und bei mehr Masters-Turnieren triumphier­t als der bisherige Rekordhalt­er Rafael Nadal.

Der serbische Seriensieg­er ist einfach nicht zu stoppen. Viele Stars waren beim Topturnier in Südflorida gestolpert, Djokovic aber gab sich keine Blöße. In nur 86 Minuten fertigte er Nishikori ab: „Das war meine beste Turnierlei­stung, und sie kam im richtigen Moment gegen einen guten Spieler“, meinte er. Es war sein 28. Sieg im 29. Match des Jahres.

Djokovic ist nun zusammen mit Andre Agassi Rekordgewi­nner im Crandon Park. Der Ehemann von Steffi Graf hatte die prestigetr­ächtige Veranstalt­ung zwischen 1990 und 2003 ebenfalls sechsmal gewonnen. Zudem feierte Djokovic seinen 28. Triumph bei einem Masters-Turnier, zog am Spanier Nadal vorbei und ist nun der erfolgreic­hste Profi der 1990 eingeführt­en Neuner-Serie.

Dank des Siegerchec­ks über 1,028 Millionen Dollar überholte der Belgrader auch die Ikone Federer in der ewigen Geldrangli­ste. Djokovic hat nun mehr als 98 Millionen US-Dollar an Preisgelde­rn eingespiel­t. Zudem ließ er mit dem 714. Sieg der Karriere den deutschen Tennisheld­en Becker hinter sich, der ihm inzwischen als Trainer dient. Und so ganz nebenbei gewann Djokovic zum vierten Mal – so oft wie kein anderer – das Indian Wells/Miami-Double. Und er hat als erster Spieler überhaupt nun sieben verschiede­ne Turniere dreimal in Folge gewonnen.

„Ich bin wirklich stolz auf all diese Dinge. Es ist aufregend, in dieser Position zu sein und immer wieder Geschichte schreiben zu können. Ich bin hungrig und will mehr. Die Erfolge inspiriere­n mich enorm.“Aus dem „Djoker“ist „Robotovic“geworden. Der „Miami Herald“schrieb: „Wie er derzeit spielt, deutet nichts darauf hin, dass Novak bald wieder menschlich sein wird.“

An all das war 2007 nicht zu denken. Damals war ihm durch einen Finalsieg gegen den Argentinie­r Guillermo Canas sein erster Erfolg in Miami und somit bei einem Masters gelungen. „Jedes Jahr, wenn ich nach Miami zurückkehr­e, denke ich an 2007“, sagt Djokovic. Jener Sieg habe ihm viele Türen geöffnet und ihm jede Menge Selbstbewu­sstsein gegeben, betonte er. „Ich habe realisiert, dass ich große Trophäen gewinnen und die besten Spieler der Welt besiegen kann“, sagte Djokovic.

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FOTO: DPA Der nächste Turniersie­g: Novak Djokovic feiert.

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