IHK-Südwest-Chef fordert Start-up-Kultur
PFORZHEIM (dpa) - BadenWürttembergs Wirtschaft setzt aus Sicht des neuen Chefs des Industrie- und Handelskammertages (BWIHK) noch zu sehr auf altbekannte Muster. „Wir müssen eine innovative Start-up-Kultur stärken, um die Leistungsfähigkeit der ganzen Wirtschaft für die Zukunft zu sichern“, sagte der neu gewählte BWIHK-Präsident Wolfgang Grenke. Es gebe bereits gute Ansätze und Fortschritte, aber in der Breite sei die Start-up-Förderung noch nicht angekommen.
Bei neuen Geschäftsmodellen sei es normal, dass viele junge Gründer keinen Erfolg hätten und sich nur relativ wenige durchsetzten. „Das wird aber noch immer viel zu negativ als Scheitern verstanden.“Tatsächlich sei ein Sichausprobieren von jungen, erfindungsreichen Managern immens wichtig für die ganze Wirtschaft. Auch große Konzerne könnten von den Innovationen profitieren, etwa beim Thema autonomes Fahren oder generell bei „Industrie 4.0“, also der effektiven Nutzung riesiger, vernetzter Datenströme.
Solche Industriebereiche, in denen unglaublich viel im Wandel sei und die Nachfrage rasant steige, seien ein ideales Betätigungsfeld für Jungunternehmer. „Die Start-ups sollten bei solchen für die ganze Industrie wichtigen Entwicklungen einbezogen werden – da tut man bereits etwas, aber da ist noch nicht das Optimum erreicht.“