Gebasteltes und Gaumenfreuden
Weihnachtsmärkte in Kißlegg, Amtzell und Siggen am Wochenende
KISSLEGG/AMTZELL/SIGGEN Wenn es auch keinen Schnee gab und der Zeitpunkt Ende November noch etwas zu früh für festliche Stimmung war, so zeigten doch am Wochenende gefallene Temperaturen die beginnende kältere Jahreszeit und damit die nahende Vorweihnachtszeit an. Gute Tradition ist es, am ersten Adventssonntag mit entsprechenden Märkten auf das schönste Fest im Jahreskreis hinzuweisen. Und so kamen erfreulich viele Gäste unter anderem nach Kißlegg, Amtzell und Siggen, um zu bummeln und zu schauen, sich mit ersten Geschenken einzudecken und es sich bei den reichhaltig angebotenen Gaumenfreuden gut gehen zu lassen.
In Kißlegg war ein ganzes Schloss drei Tage lang in vorweihnachtlicher Erwartung. Bereits im kleinen Park auf der Südseite des Gebäudes hatten Buden zu allerlei Aufwärmendem wie Glühwein und Punsch geladen und mit süßen wie herzhaften Schmankerln dem jeweiligen Geschmack Rechnung getragen. In den prächtigen Räumen und Fluren des historischen Hauses, dessen Ambiente immer wieder entzückt, reihte sich dann Stand an Stand mit einer Fülle von schmückenden Dingen.
„Wir haben insgesamt 48 Aussteller, davon sind ein Drittel zum ersten Mal in Kißlegg“, sagte Organisatorin Susanne Lenz, die dem vom Verkehrsund Gewerbeverein Kißlegg veranstalteten Weihnachts- und Kunsthandwerksmarkt erneut zu seinem Erfolg verhalf. Dass dieser traditionelle Markt seit Jahren von Anbietern und Gästen gleich gut angenommen wird, hält Susanne Lenz nicht zuletzt dem „schützenden Dach“zugute.
„Ich habe einen ganzen Stall dabei“
Aber auch das gute Miteinander der dort agierenden Personen wird immer wieder gelobt. „Das ist großartig, dass uns der Liederkranz mit Suppe wie Kaffee und Kuchen versorgt“, sagt Fabian Häge aus Isny und strahlt mit seinen von ihm gemalten Tierbildern um die Wette. „Ja, ich habe einen ganzen Stall dabei“, meint der Autodidakt mit Blick auf die farbenfrohen Hühner, Schafe und Kühe, die auf ein neues Plätzchen warten.
Schön, dass sich auch Kißlegger Gruppierungen mit einem karitativen Hintergrund unter die Kunsthandwerker gemischt hatten. Da war einmal der Freundeskreis „Liweitari“, der nach eigenen Angaben in den zurückliegenden Wochen genäht, gefaltet, geklebt, gesägt, getrocknet, geschüttelt und angesetzt hat, um Geld für das Engagement in Afrika zusammenzubekommen. Die Hospizgruppe Kißlegg war nicht weniger fleißig. Ihr Angebot an Selbstgemachtem wurde durch Holzarbeiten komplettiert, die Eugen Seefelder für die gute Sache zur Verfügung gestellt hatte.
Seit mehr als 20 Jahren gibt es auch in Amtzell einen Weihnachtsmarkt. Wobei sich der 2009 erfolgte Umzug vom Cosner-Platz zum Gelände des Alten Schlosses bestens bewährt hat. Zenta Hofmann und Roland Bussmann vom Narrenverein „Schlossgoischter“sind es, die dort für die Organisation zuständig sind. Sie hatten auch den ständigen Gästen aus Eichstetten und Oberlichtenau ihre Plätze angewiesen: Hier konnte man Kaiserstühler Wein, dort Pfefferkuchen aus Sachsen probieren und käuflich erwerben.
Bereits gegen Mittag herrschte zwischen den Verkaufsständen reges Treiben. Während die einen dem Liedvortrag des Kinderchors Pfärrich lauschten, andere sich mit Schmückendem für Haus und Heim eindeckten, frönten wieder andere den kulinarischen Genüssen. Ein Renner sind da in jedem Jahr die Schupfnudeln, die Hans Roman und seine Frau Margit am CDU-Stand servieren. Aber auch die Waffeln, die der Förderverein der Kindertagesstätten Amtzell serviert, erfreuen sich stets großer Beliebtheit.
Besonders reizvoll war es, am frühen Nachmittag den Weg zum Siggener Kirchberg hinaufzugehen. Oben angekommen erwartete die Besucher ein verändertes Konzept des Weihnachtsmarkts. Mit „Altbewährt – in neuer Form“bewarben die Landfrauen ihre Veranstaltung. „Die Landjugend, die den Markt bisher mit uns ausgerichtet hat, wollte sich zurückziehen. Da war Platz für etwas Neues“, war von der Vorsitzenden Birgit Schorer zu erfahren.
Nikolaus erfreut Kinder
Wie sich diese Veränderung gestaltete, gefiel den allermeisten Gästen. Die Landfrauen selbst boten ihre die Adventszeit noch stimmungsvoller machenden Dinge im Vereinshaus an, während der Kirchplatz allein „für die Geselligkeit da war“. Siggener Gruppierungen sorgten für die Bewirtung, eine Bläsergruppe erfreute mit ersten Weihnachtsliedern, und der Nikolaus stattete den Kindern seinen Besuch ab. Zu dem „Siggen als Dorfgemeinschaft erleben“passte auch das Angebot, sich im Gotteshaus mit „Musik der Stille“beschenken zu lassen.