Carlsen sieht sich im Vorteil
Nach Remis heute letzte Partie der Schach-WM
NEW YORK (SID) - Vor dem Showdown um die Schachkrone gab sich Titelverteidiger Magnus Carlsen demonstrativ selbstbewusst. Die Psychospielchen vor der womöglich entscheidenden WM-Partie zwischen dem Norweger und seinem Herausforderer Sergei Karjakin haben längst begonnen. „Das Match läuft inzwischen in meine Richtung. Definitiv“, sagte Carlsen nach dem Remis in der vorletzten regulären Partie am Samstagabend – und wiederholte seine Einschätzung wenig später: „Ich gehe optimistisch in die nächste Partie.“
5,5 Punkte haben beide Kontrahenten bisher erreicht, sollte Duell Nummer 12 am heutigen Montag einen Sieger finden – er wäre auf jeden Fall Weltmeister. Andernfalls kommt es am Mittwoch, Carlsens 26. Geburtstag, zum Tie-Break. Dann gäbe es zunächst vier Partien mit auf 25 Minuten verkürzter Bedenkzeit. Steht auch danach kein Sieger fest, duellieren sich die beiden im Blitzschach mit nur fünf Minuten Bedenkzeit.
In den norwegischen Medien wurde Karjakins Aussage, 80 Prozent sei nun Psychologie, bereits als Zeichen der Schwäche ausgelegt. Zumal sich Carlsen unbeeindruckt gab: „Entscheidend sind nur die Züge auf dem Brett. Darauf konzentriere ich mich.“Es scheint, als habe Carlsen nach seinem enorm wichtigen Sieg in der zehnten Partie einen Teil seines Selbstvertrauens zurückgewonnen. „Magnus war vor der Begegnung sehr ruhig und konzentriert“, sagte sein Vater Henrik: „Das Remis war sehr gut vor der letzten Runde.“In der hat Carlsen zudem den Vorteil der weißen Steine.