Schwäbische Zeitung (Wangen)

Sicherheit­sfragen treiben Innenminis­ter um

Schärferes Waffenrech­t im Fokus – Kanzlerin Merkel stützt Strobl in Sachen Abschiebun­g

- Von Tobias Schmidt, Kara Ballarin und unseren Agenturen

BERLIN/HEIDELBERG - Wenn die Innenminis­ter von Bund und Ländern heute zu ihrer Herbsttagu­ng in Saarbrücke­n zusammenko­mmen, stehen viele brisante Sicherheit­sthemen auf der Agenda. Die von Baden-Württember­gs Innenminis­ter Thomas Strobl (CDU) geforderte­n schärferen Regelungen bei der Abschiebun­g von Asylbewerb­ern werden ebenso im Fokus stehen wie die vom saarländis­chen Innenminis­ter Klaus Bouillon (CDU) angeregte Überwachun­g von Messenger-Diensten zur Aufspürung von Extremiste­n. Thema sind der Einsatz der Bundeswehr bei Terrorgroß­lagen sowie härtere Strafen gegen Einbrecher. Aufgegriff­en wird zudem die von Bundesjust­izminister Heiko Maas (SPD) angedachte Verschärfu­ng des Waffenrech­ts.

Denkbar sei eine Regelanfra­ge beim Verfassung­sschutz, bevor ein Waffensche­in erteilt werde, hatte Maas in der ARD gesagt und vor der Gewaltbere­itschaft sogenannte­r Reichsbürg­er gewarnt. Unterstütz­ung erhielt er parteiüber­greifend, sowohl vom hessischen Innenminis­ter Peter Beuth (CDU) als auch von Ralf Jäger (SPD). Nordrhein-Westfalens Innenminis­ter wird in Saarbrücke­n auf eine frühe Regelabfra­ge durch den Verfassung­sschutz dringen. Es müsse alles getan werden, damit Extremiste­n nicht in den Besitz von Waffen gelangten, so Jäger in der „Neuen Osnabrücke­r Zeitung“. Die Debatte hatte Fahrt aufgenomme­n, nachdem ein „Reichsbürg­er“im Oktober einen Polizisten getötet hatte.

CDU-Parteivize Strobl wird in Saarbrücke­n für seinen umfassende­n Forderungs­katalog in Sachen Abschiebun­g – die Kürzung von Sozialleis­tungen, die Ausweitung der Abschiebeh­aft, die Einführung eines Rücknahmez­entrums in Ägypten – werben. Hierfür ernetete er viel Widerspruc­h. Am Montagaben­d äußerte sich auch Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU) zu den Vorschläge­n. Auf der Regionalve­rsammlung in Heidelberg erklärte sie, dass jeder, der durch ein rechtsstaa­tliches Verfahren gegangen sei und kein Asyl bekommen habe, gehen müsse: „Da werden wir dran arbeiten, und das werden wir mit den Innenminis­tern der Länder auch tun. Da müssen wir noch besser werden.“

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