Hamburg will europäische Modellregion für effektive Paketzustellung werden
Hamburg will den zunehmenden Lieferverkehr durch Online-Handel besser in den Griff bekommen. In einem neuen Projekt unter dem Namen Smile (Smart Last Mile Logistics) will die Hansestadt gemeinsam mit Unternehmen verschiedene Ideen für eine intelligentere Auslieferung von Waren an private Haushalte erproben. Ziel sei es, sagte Wirtschaftssenator Frank Horch (parteilos), Hamburg als eine europäische Modellregion für smarte Zustellung zu etablieren. Horch zufolge gebe es „kein Patentrezept, sondern viele kleine innovative Ansätze“. Dazu zählen zum Beispiel Mikro-Hubs, kleine dezentrale Sammelstellen für die auszuliefernden Pakete. Sie könnten es ermöglichen, die Pakete mit einem Lastenfahrrad oder zu Fuß auszuliefern und nicht mit einem Auto. Andere Ideen sind die Auslieferung von Sendungen an der Arbeitsstelle oder in U-Bahnhöfen oder die Einrichtung von Paketkästen in größeren Mehrfamilienhäusern. Dabei verknüpft sich Logistik mit Digitalisierung – das Smartphone spielt fast bei allen Ideen eine Rolle. Viel Aufmerksamkeit gefunden haben bereits die Versuche, Pakete mit fliegenden Drohnen oder fahrenden Robotern auszuliefern. Solche Experimente laufen auch in Hamburg, doch ob Drohnen und Roboter jemals flächendeckend für die Belieferung von Privatkunden kommerziell eingesetzt werden, ist offen. Vor allem für die Luftreinhaltung ist der Antrieb der Lieferfahrzeuge ein wichtiger Punkt. Die Möglichkeiten reichen von Elektrofahrzeugen bis hin zu Brennstoffzellen und Autos, die mit verflüssigtem Erdgas (LNG) betankt werden. (dpa)