Gestörtes Sehvergnügen
Jack the Ripper – Eine Frau jagt einen Mörder (SAT.1, Di., 20.15 Uhr) -
Die SAT.1Produktion entführt die Zuschauer ins London des späten 19. Jahrhunderts. Pferde- kutschen holpern über unbefestigte Straßen, zwischen dunklen Häuserfassaden lungern zwielichtige Gestalten und mittendrin stakst Anna Kosminski (Sonja Gerhardt) im schweren viktorianischen Kleid durch den Dreck. Nach dem Tod ihres Vaters ist die junge Frau nach London gereist, um ihre Familie zu suchen. Doch gleich nach ihrer Ankunft reiht sich ein Schrecken an den anderen: Erst erfährt sie, dass ihre Mutter gestorben ist, dann wird sie ausgeraubt und beinahe vergewaltigt. Ihren Bruder findet sie schließlich in einer Irrenanstalt. Er wird verdächtigt, als Jack the Ripper fünf Frauen bestialisch ermordet zu haben. Anna ist überzeugt, dass er unschuldig ist und macht sich auf die Suche nach dem wahren Mörder. Dabei kommt sie ihm gefährlich nahe ...
Nach einem vielversprechenden Start verkommt der Film immer mehr zu einer Aneinanderreihung von Klischees. Die Irrenanstalt wird als Horrorhaus dargestellt, in dem die schlimmsten Behandlungsmethoden praktisch zeitgleich durchgeführt werden. Flache Dialoge und unlogische Handlungsfolgen stören das Sehvergnügen empfindlich. Da helfen auch die Dielen knarrenden Auftritte des Rippers nicht. Sie sind zu vorhersehbar, als dass Spannung aufkommen würde.