FV Ravensburg rüstet mit Sicherheitszaun auf
Gästefans können bei Risikospielen im Stadion separiert werden – Einspruch gegen Haselnuss-Urteil
RAVENSBURG - Der FV Ravensburg hat das Fußball-Stadion im Sportzentrum Rechenwies sicherheitstechnisch aufgerüstet. An der Südseite der Tribüne wurde mit einem rund 75 Meter langen, massiven Zaun ein Zuschauerbereich abgetrennt, in dem künftig bei sogenannten Sicherheitsspielen die Gästefans untergebracht werden können. Die Kosten von knapp 25 000 Euro trägt die Stadt Ravensburg.
„Es gibt immer mehr Sicherheitsspiele, für die ein solcher Zaun notwendig ist“, sagt Peter Mörth, der Sportliche Leiter des FV Ravensburg. Aufgrund einer möglichen Gefahrenlage stuft die Polizei bestimmte Spiele als Sicherheits- oder Risikospiele ein, für diese gelten besondere Vorsichtsmaßnahmen. So werden dafür verstärkt Sicherheitskräfte aufgeboten und die Gästefans müssen räumlich getrennt untergebracht werden. Derzeit sind dies für den FV die Heimspiele in der Oberliga gegen Reutlingen und den Karlsruher SC II, aber auch das am 10. Dezember anstehende Pokalspiel gegen den SSV Ulm. Der FV trennte den Gästeblock bisher mit provisorisch aufgestellten Bauzäunen ab. „Das war für uns immer ein enormer Aufwand“, sagt Mörth. „Die Polizei hat schon längere Zeit aus Sicherheitsgründen die Errichtung eines stationären Sicherheitszauns um den Gästebereich des Stadions gefordert“, sagt auch der Pressesprecher für die Stadt Ravensburg, Alfred Oswald.
„Die Stadt hat uns da einen großen Gefallen getan, damit wir das Problem in den Griff bekommen“, sagt Mörth. Der neue Zaun hat eine Höhe von 2,20 Metern, am oberen Ende befindet sich ein 45 Zentimeter langer Schrägausleger. Laut Oswald bezuschusst die Stadt das Projekt mit maximal 25 000 Euro, diese Kosten werden aber laut FV nicht ganz erreicht. „Alle ambitionierten Vereine kommen um eine solche Maßnahme nicht herum“, sagt Mörth, die meisten Clubs in der Oberliga hätten bereits solche Anlagen. Der neue Zaun entspricht laut Stadt auch den Richtlinien der Regionalliga Südwest, würde dem FV also auch bei einem Aufstieg noch weiterhelfen. Laut Peter Mörth hat der FV jetzt die Aufgabe, die Fläche innerhalb des neuen Zaunes ordentlich zu gestalten. Angrenzend an die bisherige kleine Tribüne sollen weitere Stehplätze geschaffen werden. Ein großer Baum wurde bereits entfernt. Der gesamte Bereich fasst laut Mörth rund 500 bis 600 Zuschauer.
FV akzeptiert WFV-Urteil nicht
Neuigkeiten gibt es auch in Sachen „Haselnuss-Affäre“. Der FV Ravensburg legte jetzt gegen das Urteil des Württembergischen Fußball-Verbandes Berufung ein. Fans des FV hatten am 1. Oktober beim Auswärtsspiel in Spielberg den Linienrichter mit Haselnüssen beworfen. Das Spiel wurde daraufhin vom Schiedsrichter ohne vorherige Ermahnung in der 76. Minute beim Stand von 4:2 für Ravensburg abgebrochen und mit 3:0 für Spielberg gewertet. „Wir haben zu der Sache eine andere Meinung“, sagt Mörth, „es kann nicht sein, dass fünf Fans einen Spielabbruch provozieren, ohne dass man uns vorwarnt. Das hat für uns ein Gschmäckle.“Mörth betont, dass in der Sache die Wahrheit auf den Tisch muss. Behauptungen seitens Spielberg, dass die Ravensburger Fans während des ganzen Spiels aufgefallen seien oder dass man in der vorletzten Saison Gärten verwüstet hätte, seien an den Haaren herbeigezogen. „Wenn man so zu Punkten kommen will – da fehlt mir das Verständnis.“