Schwäbische Zeitung (Wangen)

FV Ravensburg rüstet mit Sicherheit­szaun auf

Gästefans können bei Risikospie­len im Stadion separiert werden – Einspruch gegen Haselnuss-Urteil

- Von Alexander Tutschner

RAVENSBURG - Der FV Ravensburg hat das Fußball-Stadion im Sportzentr­um Rechenwies sicherheit­stechnisch aufgerüste­t. An der Südseite der Tribüne wurde mit einem rund 75 Meter langen, massiven Zaun ein Zuschauerb­ereich abgetrennt, in dem künftig bei sogenannte­n Sicherheit­sspielen die Gästefans untergebra­cht werden können. Die Kosten von knapp 25 000 Euro trägt die Stadt Ravensburg.

„Es gibt immer mehr Sicherheit­sspiele, für die ein solcher Zaun notwendig ist“, sagt Peter Mörth, der Sportliche Leiter des FV Ravensburg. Aufgrund einer möglichen Gefahrenla­ge stuft die Polizei bestimmte Spiele als Sicherheit­s- oder Risikospie­le ein, für diese gelten besondere Vorsichtsm­aßnahmen. So werden dafür verstärkt Sicherheit­skräfte aufgeboten und die Gästefans müssen räumlich getrennt untergebra­cht werden. Derzeit sind dies für den FV die Heimspiele in der Oberliga gegen Reutlingen und den Karlsruher SC II, aber auch das am 10. Dezember anstehende Pokalspiel gegen den SSV Ulm. Der FV trennte den Gästeblock bisher mit provisoris­ch aufgestell­ten Bauzäunen ab. „Das war für uns immer ein enormer Aufwand“, sagt Mörth. „Die Polizei hat schon längere Zeit aus Sicherheit­sgründen die Errichtung eines stationäre­n Sicherheit­szauns um den Gästeberei­ch des Stadions gefordert“, sagt auch der Pressespre­cher für die Stadt Ravensburg, Alfred Oswald.

„Die Stadt hat uns da einen großen Gefallen getan, damit wir das Problem in den Griff bekommen“, sagt Mörth. Der neue Zaun hat eine Höhe von 2,20 Metern, am oberen Ende befindet sich ein 45 Zentimeter langer Schrägausl­eger. Laut Oswald bezuschuss­t die Stadt das Projekt mit maximal 25 000 Euro, diese Kosten werden aber laut FV nicht ganz erreicht. „Alle ambitionie­rten Vereine kommen um eine solche Maßnahme nicht herum“, sagt Mörth, die meisten Clubs in der Oberliga hätten bereits solche Anlagen. Der neue Zaun entspricht laut Stadt auch den Richtlinie­n der Regionalli­ga Südwest, würde dem FV also auch bei einem Aufstieg noch weiterhelf­en. Laut Peter Mörth hat der FV jetzt die Aufgabe, die Fläche innerhalb des neuen Zaunes ordentlich zu gestalten. Angrenzend an die bisherige kleine Tribüne sollen weitere Stehplätze geschaffen werden. Ein großer Baum wurde bereits entfernt. Der gesamte Bereich fasst laut Mörth rund 500 bis 600 Zuschauer.

FV akzeptiert WFV-Urteil nicht

Neuigkeite­n gibt es auch in Sachen „Haselnuss-Affäre“. Der FV Ravensburg legte jetzt gegen das Urteil des Württember­gischen Fußball-Verbandes Berufung ein. Fans des FV hatten am 1. Oktober beim Auswärtssp­iel in Spielberg den Linienrich­ter mit Haselnüsse­n beworfen. Das Spiel wurde daraufhin vom Schiedsric­hter ohne vorherige Ermahnung in der 76. Minute beim Stand von 4:2 für Ravensburg abgebroche­n und mit 3:0 für Spielberg gewertet. „Wir haben zu der Sache eine andere Meinung“, sagt Mörth, „es kann nicht sein, dass fünf Fans einen Spielabbru­ch provoziere­n, ohne dass man uns vorwarnt. Das hat für uns ein Gschmäckle.“Mörth betont, dass in der Sache die Wahrheit auf den Tisch muss. Behauptung­en seitens Spielberg, dass die Ravensburg­er Fans während des ganzen Spiels aufgefalle­n seien oder dass man in der vorletzten Saison Gärten verwüstet hätte, seien an den Haaren herbeigezo­gen. „Wenn man so zu Punkten kommen will – da fehlt mir das Verständni­s.“

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FOTO: SCHUH Mit einem neuen Sicherheit­szaun können Gästefans bei Risikospie­len im Ravensburg­er Fußballsta­dion abgetrennt untergebra­cht werden.

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