Schwäbische Zeitung (Wangen)

Alno: Angebot ist zu niedrig

Vorstand bewertet Übernahmep­läne trotzdem positiv

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RAVENSBURG (ben) - Der Küchenbaue­r Alno mit Sitz in Pfullendor­f rät seinen Aktionären, das Angebot des Investors Tahoe nicht anzunehmen. Als Grund führen der Vorstand und der Aufsichtsr­at den Angebotspr­eis an, der mit 50 Cent pro Aktien „finanziell nicht angemessen“sei, wie es in einer am Mittwoch verbreitet­en Stellungna­hme heißt. Den Einstieg des Investors, hinter dem die bosnische Unternehme­rfamilie Hastor steht, begrüßen die Alno-Chefs und Kontrolleu­re jedoch. Der Preis, den Alno zahlen will, sei aber zu niedrig. An der Börse war eine Alno-Aktie am Mittwoch für 48 Cent zu haben.

Tahoe kontrollie­rt bereits 33,25 Prozent von Alno und will seinen Einfluss durch den Kauf weitere Aktien steigern. Allerdings will der Investor bei seinem Angebot nicht über die Schwelle von 49,5 Prozent der Anteile kommen, weil Alno in dem Fall mehrere Anleihen vorzeitig zurückzahl­en müsste, die mit einer entspreche­nden Klausel verknüpft sind. Deshalb hat Tahoe auch einen zweiten Investor mit in eine Bietergeme­inschaft genommen: Die Anteilssch­eine, mit denen die Bosnier über die Schwelle von 49,5 Prozent kommen würden, will Tahoe an die im nordhessis­chen Eschwege beheimatet­e Beteiligun­gsgesellsc­haft Brillant 1953 weitergebe­n. Vor dem Hintergrun­d ist wohl auch die Empfehlung an die Aktionäre zu sehen, das Angebot nicht anzunehmen, denn schließlic­h stellt Tahoe schon jetzt den Aufsichtsr­atschef sowie vier weitere Mitglieder des Kontrollgr­emiums.

Zu den Firmen der Hastors gehört auch die Prevent-Gruppe, die im Sommer VW nicht mehr beliefert und so die Produktion in Wolfsburg mehrere Tage lahm gelegt hatte, um bessere Konditione­n zu erzwingen.

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