Finanzchef
Bei der Suche nach einem Finanzminister musste Donald Trump nicht weit schauen: Steven Mnuchin, ein superreicher Investmentbanker, war bereits für die Wahlkampffinanzen des Milliardärs zuständig. Mnuchin war 17 Jahre lang für die Investment-Bank Goldman Sachs tätig. Mit ihm und seinem milliardenschweren Wirtschaftsminister Wilbur Ross verstärkt Trump die Bande zur Wall Street – genau das Gegenteil hatte er im Wahlkampf propagiert.
In seiner Zeit bei Goldman Sachs zu einigem Reichtum gekommen (die Rede ist von einem geschätzten Vermögen von mehr als 40 Millionen Dollar), gründete Mnuchin eine Investitionsfirma (Dune Capital Management) und eine Produktionsfirma (Dune Entertainment Partners). Damit finanzierte der 53-Jährige unter anderem so bekannte Filme wie den Oscar-prämierten Streifen „Avatar“oder die „X-Men“-Reihe.
Mnuchin gilt an der Wall Street als bestens vernetzt. Schon 2010 kündigte er an, dass die nach der Finanzkrise erlassenen Regulierungen für Banken (Dodd-Frank Act) überprüft werden müssten. Kritiker erwarten nun keineswegs, dass ein Finanzminister Mnuchin die Wall Street hart angehen würde.
Politische Erfahrung hat Mnuchin, am 21. Dezember 1962 geboren, keine. Das hat er mit Trump gemeinsam. Wie der künftige US-Präsident auch, hat Mnuchin in früheren Zeiten Geld für die demokratische Partei gespendet.
Mnuchin ist jüdischen Glaubens. Medienberichten zufolge könnte sich Trump davon eine Stärkung seiner Beziehungen zur wichtigen jüdischen Gemeinde erhoffen. Im Wahlkampf hat Trump sie nur wenig gepflegt und mit diversen Äußerungen immer wieder Anlass zur Kritik geboten.
Priorität habe die Steuerreform, sagte Mnuchin dem Finanzsender CNBC. Er kündigte an, die „Unternehmenssteuern zu senken, was enorm viele Jobs zurück in die Vereinigten Staaten bringen wird“. Dem Vernehmen nach sollen sie auf 15 Prozent halbiert werden. Mnuchin steht unter Druck, denn Trump hat Steuersenkungen und Millionen Arbeitsplätze versprochen. (dpa/sz)