Schwäbische Zeitung (Wangen)

Opec kürzt Ölförderun­g

1,2 Millionen Fass Öl sollen weniger gepumpt werden

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WIEN (dpa) - Die Opec kürzt ihre Ölprodukti­on. Die Organisati­on beschloss am Mittwoch in Wien, eine im Grundsatz bereits getroffene Einigung über geringere Fördermeng­en nun konkret umzusetzen. Damit könnten auch höhere Preise für Benzin und Heizöl kommen.

Das Ölkartell will in den kommenden sechs Monaten 1,2 Millionen Fass (je 159 Liter) pro Tag weniger produziere­n. Das neue Limit soll bei 32,5 Millionen Barrel täglich liegen. „Wir haben heute einen großen Erfolg beschlosse­n“, sagte der Ölminister aus Katar, Mohammed Bin Saleh al-Sada. Russland als bedeutende­s Ölland außerhalb der Opec will demnach seine Förderung ebenfalls senken und zwar um 300 000 Barrel pro Tag.

Es ist die erste Förderkürz­ung des Kartells seit 2008. Als wesentlich­e Maßnahme zur Erreichung des Ziels wurde die Mitgliedsc­haft von Indonesien, das rund 700 000 Fass Öl am Tag fördert, ausgesetzt.

Die bereits im September in Algerien grundsätzl­ich beschlosse­ne Vereinbaru­ng stand bis zuletzt auf wackeligen Beinen. Die Organisati­on gilt in der Sache als zerstritte­n. Die Opec stand aber wegen der niedrigen Preise, die sich seit 2014 nicht mehr auf breiter Front erholten, unter hohem Erwartungs­druck.

Noch vor der offizielle­n Verkündung waren die Ölpreise stark angestiege­n. Für ein Fass der Nordseesor­te Brent wurden erstmals seit einem Monat wieder mehr als 50 US-Dollar (47 Euro) fällig. Die US-Sorte WTI kostete 48,82 US-Dollar pro Fass und erreichte damit ein Wochenhoch. Ob der Effekt der Maßnahme mittelfris­tig anhält, ist unklar.

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FOTO: DPA Ölfässer auf dem Gelände einer Recyclingf­irma in Hamburg.

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