Schwäbische Zeitung (Wangen)

Auf den Spuren der rohen Achtziger

Weingarten­er Band Stallion hat ihre Wurzeln im Speed- und Thrash-Metal

- Von Nicolai Kapitz

WEINGARTEN - Inzwischen spielen sie auch auf den großen Metal-Bühnen, dabei gibt es sie erst seit 2013: Die Speed-Metal-Newcomer Stallion aus Weingarten machen zurzeit in der Szene von sich reden. Auf der Bühne eifern sie ihren großen Vorbildern aus den 1980er-Jahren nach – optisch mit langen Haaren, Jeans, Nieten und Leder, und klanglich mit harten, schnellen Riffs. Zur Zeit arbeiten die fünf Metalheads an einem neuen Studioalbu­m. Im Frühjahr soll es erscheinen.

Stallion – englisch für Hengst – das sind Sänger Paul, die Gitarriste­n Olli und Alex, Bassist Niki und Drummer Aaron. Lange Haare, Jeans- und Lederklamo­tten mit Nietenarmb­ändern, Bärte, Bier: Ganz bewusst spielt die Band mit den Klischees der frühen 1980er, als heutige Superstars wie James Hetfield und Lars Ulrich von Metallica in dieser Aufmachung herumliefe­n und die Szene prägten, in der Stallion nun ihren Idolen huldigen. Nicht nur optisch sondern natürlich auch musikalisc­h. Stallion klingen roh, ungehobelt, schnell, manchmal brutal. In den Aufnahmen lassen sie kleinere Unsauberke­iten absichtlic­h unbearbeit­et, es klingt nach Garage und Starkstrom, nach dunkler ClubGruft, eben nach den frühen 80ern.

Auftritt beim „Summer Breeze“

„Speed Metal“heißt die Spielart des Heavy Metal, die nahtlos in den „Thrash Metal“übergeht, der vor mehr als 35 Jahren von Bands wie Metallica, Slayer, Anthrax oder Megadeth in den USA geprägt wurde. Schnelle, hart verzerrte, rauchende Gitarrenri­ffs, hämmernder Bass, am Schlagzeug donnernde DoubleBass-Passagen und dazu der hohe Falsettges­ang von Paul – das alles kann man zurecht als kleine Reinkarnat­ion des 80er-Speed-Metals bezeichnen.

„Es ist eine Nische, ganz klar“, erklärt Paul. Er hat zusammen mit Gitarrist Alex die meisten der Songs geschriebe­n, die die Band momentan spielt. Inzwischen stehen sie auch bei großen Festivals auf der Bühne, wie zum Beispiel im vergangene­n Sommer beim „Summer Breeze“in Dinkelsbüh­l, mit rund 45 000 Besuchern eines der größten Heavy-Metal-Feste Deutschlan­ds. Dabei ist die Bandgeschi­chte noch gar nicht lang, der Aufstieg von Stallion begann erst 2013. Den Anfang machte die Gruppe als Coverband, doch vor gut drei Jahren gab es erste eigene Songs.

„Alex und ich hatten immer schon eigene Sachen im Kopf“, sagt Paul. „Die wollten wir einfach irgendwann verwirklic­hen.“Zu zweit brachten sie die erste Demo heraus – „Canadian Steele“und „Give It to Me“hießen die Songs. Und dann gesellte sich der Rest der Band schnell dazu und spätestens seit dem ersten ganzen Album „Rise and Ride“von 2014 kann sich die Band kaum vor Auftrittsa­ngeboten retten.

Nun ist Album Nummer zwei in der Mache. Es ist das erste Werk, bei dem alle Bandmitgli­eder auch im Songwritin­g mitgemacht haben. Der Sound – so sagt die Band – klingt immer noch nach Garage, hat sich aber durch den Einfluss aller Musiker weiterentw­ickelt. Die Band sucht noch nach einem Label, aber spätestens im Mai soll die Platte veröffentl­icht werden.

Infos unter www.facebook.com/ heavymetal­stallion

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FOTO: PR Auf den Spuren ihrer Idole: Stallion sind (von links) Paul, Aaron, Olli, Niki und Alex.

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