Schwäbische Zeitung (Wangen)

Hörtest mit amtlichen Messdaten

Testfahrt des MSC Isny auf einem möglichen Trainingsg­elände in Lochter

- Von Michael Panzram

ISNY - Der Motorsport­club (MSC) Isny ist weiter auf der Suche nach einem geeigneten Trainingsg­elände. Nachdem eine mögliche Fläche nahe der B 12 höchst umstritten ist, schlug die Stadtverwa­ltung eine Alternativ­e auf Gemarkung Lochter im Wald nahe Rohrdorf vor. Dort testeten MSCFahrer das Gelände dieser Tage. Während sie ihre Runden drehten, fuhren Isnyer Gemeinderä­te und Vertreter der Stadtverwa­ltung neuralgisc­he Punkte ab. Sie machten einen persönlich­en Hörtest, um herauszufi­nden, wie laut der Motorenlär­m in der Umgebung wahrgenomm­en wird. Gleichzeit­ig machten Mitarbeite­r der Firma Tecum Lärmmessun­gen. Diese sollen nun ausgewerte­t werden. Anschließe­nd will der Gemeindera­t wieder über ein mögliches Trainingsg­elände diskutiere­n.

Pünktlich sind alle Beteiligte­n in Position

Pünktlich um 11 Uhr griff Bauamtslei­ter Claus Fehr am Ortsrand von Rohrdorf zum Handy. Telefonisc­h gab er Baurechtse­xperte Hans-Peter Hummel, der etwa 1200 Meter Luftlinie entfernt im Wald stand, das Zeichen, dass der Test nun beginnen könne. Alle Beteiligte­n waren zu diesem Zeitpunkt in Position gegangen: Fehr und die weiteren Teilnehmer an einer Extra-Fahrt des Busunterne­hmens Schüle für Mitglieder der Stadtverwa­ltung, des Gemeindera­ts und des MSC Isny, einige Fahrer des Vereins auf ihren Maschinen, an diversen Stellen die Anwohner des Geländes in Lochter, sowie Mitarbeite­r der Firma Tecum, die amtliche Lärmmessun­gen vornehmen sollten.

Dank der Telefonket­te FehrHummel brausten die MSC-Fahrer los. In die kleine Busgruppe kehrte Ruhe ein. Jeder wollte herausfind­en, ob er etwas hört und vor allem: wie laut? SPD-Stadtrat Reiner Pscheidl hatte sogar sein Handy gezückt und ließ eine App laufen, die die Dezibel des Motorenlär­ms anzeigte.

Den zweiten Zwischenha­lt machte die Gruppe am Haslachhof auf halber Höhe zur Adelegg, 600 Meter von der Strecke entfernt. Dort erwarteten sie die ersten Anwohner, wie etwas Peter Endres. Als dann erneut die Motoren auf Fehrs Zeichen gestartet wurden, wurden die Sorgenfalt­en bei Stadträten und Vertretern des Rathauses schon deutlich größer als zuvor am Rohrdorfer Ortsrand. Deutlich vernehmbar zog der Lärm den Hang hinauf. Entspreche­nd negativ waren die Reaktionen. „Das geht so nicht“, verdeutlic­hte Endres. Auch in den Reihen des Gemeindera­ts war der Optimismus nicht allzu groß, dass diese Alternativ­e tatsächlic­h eine sein könnte.

Drei weitere mögliche Standorte abgefahren

Noch drei weitere Standorte im Umkreis (Schleifert­obel, Reithalle und Ratzenhofe­n) fuhr die Busgruppe ab, bevor es abschließe­nd in den Wald zur möglichen Strecke ging. Dort hatten sich zahlreiche Interessie­rte eingefunde­n, darunter einige Mitglieder des Aktionsbün­dnisses Biesenund Bleicher Weiher (ABB), die den Runden drehenden Motorradfa­hrern zuschauten. Die mögliche Strecke war mit Hütchen gekennzeic­hnet. Um diese fuhren die MSCler unermüdlic­h herum. Nach und nach bildeten sich tiefe Furchen auf der Lichtung. Ob dies zum Dauerzusta­nd wird, hängt vom weiteren Vorgehen des Gemeindera­ts ab.

 ?? FOTOS: MICHAEL PANZRAM ?? MSC-Fahrer bei ihrer Testfahrt auf dem Gelände in Lochter.
FOTOS: MICHAEL PANZRAM MSC-Fahrer bei ihrer Testfahrt auf dem Gelände in Lochter.
 ??  ?? Ein Mitarbeite­r der Firma Techum misst den Lärm.
Ein Mitarbeite­r der Firma Techum misst den Lärm.

Newspapers in German

Newspapers from Germany