Hörtest mit amtlichen Messdaten
Testfahrt des MSC Isny auf einem möglichen Trainingsgelände in Lochter
ISNY - Der Motorsportclub (MSC) Isny ist weiter auf der Suche nach einem geeigneten Trainingsgelände. Nachdem eine mögliche Fläche nahe der B 12 höchst umstritten ist, schlug die Stadtverwaltung eine Alternative auf Gemarkung Lochter im Wald nahe Rohrdorf vor. Dort testeten MSCFahrer das Gelände dieser Tage. Während sie ihre Runden drehten, fuhren Isnyer Gemeinderäte und Vertreter der Stadtverwaltung neuralgische Punkte ab. Sie machten einen persönlichen Hörtest, um herauszufinden, wie laut der Motorenlärm in der Umgebung wahrgenommen wird. Gleichzeitig machten Mitarbeiter der Firma Tecum Lärmmessungen. Diese sollen nun ausgewertet werden. Anschließend will der Gemeinderat wieder über ein mögliches Trainingsgelände diskutieren.
Pünktlich sind alle Beteiligten in Position
Pünktlich um 11 Uhr griff Bauamtsleiter Claus Fehr am Ortsrand von Rohrdorf zum Handy. Telefonisch gab er Baurechtsexperte Hans-Peter Hummel, der etwa 1200 Meter Luftlinie entfernt im Wald stand, das Zeichen, dass der Test nun beginnen könne. Alle Beteiligten waren zu diesem Zeitpunkt in Position gegangen: Fehr und die weiteren Teilnehmer an einer Extra-Fahrt des Busunternehmens Schüle für Mitglieder der Stadtverwaltung, des Gemeinderats und des MSC Isny, einige Fahrer des Vereins auf ihren Maschinen, an diversen Stellen die Anwohner des Geländes in Lochter, sowie Mitarbeiter der Firma Tecum, die amtliche Lärmmessungen vornehmen sollten.
Dank der Telefonkette FehrHummel brausten die MSC-Fahrer los. In die kleine Busgruppe kehrte Ruhe ein. Jeder wollte herausfinden, ob er etwas hört und vor allem: wie laut? SPD-Stadtrat Reiner Pscheidl hatte sogar sein Handy gezückt und ließ eine App laufen, die die Dezibel des Motorenlärms anzeigte.
Den zweiten Zwischenhalt machte die Gruppe am Haslachhof auf halber Höhe zur Adelegg, 600 Meter von der Strecke entfernt. Dort erwarteten sie die ersten Anwohner, wie etwas Peter Endres. Als dann erneut die Motoren auf Fehrs Zeichen gestartet wurden, wurden die Sorgenfalten bei Stadträten und Vertretern des Rathauses schon deutlich größer als zuvor am Rohrdorfer Ortsrand. Deutlich vernehmbar zog der Lärm den Hang hinauf. Entsprechend negativ waren die Reaktionen. „Das geht so nicht“, verdeutlichte Endres. Auch in den Reihen des Gemeinderats war der Optimismus nicht allzu groß, dass diese Alternative tatsächlich eine sein könnte.
Drei weitere mögliche Standorte abgefahren
Noch drei weitere Standorte im Umkreis (Schleifertobel, Reithalle und Ratzenhofen) fuhr die Busgruppe ab, bevor es abschließend in den Wald zur möglichen Strecke ging. Dort hatten sich zahlreiche Interessierte eingefunden, darunter einige Mitglieder des Aktionsbündnisses Biesenund Bleicher Weiher (ABB), die den Runden drehenden Motorradfahrern zuschauten. Die mögliche Strecke war mit Hütchen gekennzeichnet. Um diese fuhren die MSCler unermüdlich herum. Nach und nach bildeten sich tiefe Furchen auf der Lichtung. Ob dies zum Dauerzustand wird, hängt vom weiteren Vorgehen des Gemeinderats ab.