Schwäbische Zeitung (Wangen)

Volksbank Weingarten will Schuler-Areal kaufen

Vorstand bestätigt Interesse am Südgelände mitten in Weingarten – Verkauf soll bis Ende 2016 erledigt sein

- Von Nicolai Kapitz

WEINGARTEN - Die Volksbank Weingarten hat Interesse daran, das Schuler-Areal zu kaufen. Wie Volksbank-Vorstand Wilfried Deyle im Gespräch mit der „Schwäbisch­en Zeitung“bestätigt, hat die Genossensc­haftsbank zu den drei Interessen­ten gehört, mit denen Schuler sich schon vorab in Verbindung gesetzt hatte. Der Konzern hatte eine erste Angebotsfr­ist bis zum 18. November gesetzt, die Volksbank hat ein entspreche­ndes Angebot abgegeben. Nun hofft die Volksbank, beim Verkauf des Areals – geplant bis Ende des Jahres – zum Zug zu kommen.

Bereits im Frühsommer habe die Volksbank beim Schuler-Konzern Interesse bekundet, so Vorstand Deyle. Einige Monate später habe die Bank von Schuler eine Einladung erhalten, an einer Ausschreib­ungsrunde teilzunehm­en. Diese endete wie bereits bekannt am 18. November, neben der Volksbank haben noch zwei weitere Interessen­ten Angebote abgegeben. „Wir haben uns mit der Stadt in Verbindung gesetzt, Informatio­nen zusammenge­stellt und auf deren Basis ein Angebot abgegeben“, sagt Wilfried Deyle. Wie hoch dieses Angebot liegt, ist nicht bekannt. Sowohl Volksbank als auch Stadt haben mehrfach betont, dass derzeit keine konkrete Summe genannt werden kann. Im Raum stehen nach nicht bestätigte­n Informatio­nen offenbar rund 12 Millionen Euro, dazu kämen noch Kosten für den Rückbau und die Entsorgung eventuelle­r Altlasten im Boden unter den Fabrikhall­en. Das Angebot der Volksbank steht nach Auskunft des Vorstands allerdings unter Vorbehalt, denn bisher sind die Rahmenbedi­ngungen, unter denen das Areal bebaut werden kann, noch unklar. Ein entspreche­ndes Nutzungsko­nzept soll diskutiert werden.

„Wenn die Stadt konzeption­ell positive Signale sendet, werden wir uns an einen Tisch setzen“, kündigt Wilfried Deyle an. Noch seien keine Sachfragen geklärt. Die Bank könnte das Angebot also zurückzieh­en – je nachdem, wie die Gespräche verlaufen und ob man sich auch mit dem Schuler-Konzern auf ein gemeinsame­s Vorgehen einigen kann. Mit der Stadt müssen dabei die Möglichkei­ten diskutiert werden, wie das Areal in Zukunft aussehen kann. „Es wäre uns wichtig, das im Schultersc­hluss mit der Stadt zu entwickeln“, sagt Deyle. Und mit Schuler müssen die Fragen nach den Rückbaukos­ten besprochen werden und wie diese zwischen Käufer und Verkäufer aufgeteilt werden können. Je nachdem, was beim Abriss der Fabrikanla­gen an Kosten anfällt sei das „nicht allein ein Thema des Erwerbers“, stellt Wilfried Deyle klar. Inwieweit die Volksbank am Ende des Jahres Chancen auf den Zuschlag hat, werden diese Gespräche zeigen.

OB: Bestes Konzept hat Priorität

Die Reaktion der Stadt auf das Volksbank-Interesse fällt indes kurz aus: „Ich hoffe, dass jeder potenziell­e Investor das Gelände in Zusammenar­beit mit der Stadt entwickeln wird“, sagt Oberbürger­meister Ewald auf Anfrage. Auf die Frage, ob die Volksbank als einziger Bewerber aus Weingarten bei der Stadt als Wunschkand­idat gilt, antwortet der OB ausweichen­d: „Priorität hat bei der Stadt das beste Konzept. Ich kenne das Konzept der Volksbank noch nicht.“

In der vergangene­n Woche hatte die Stadt angekündig­t, sich eventuell an einem möglichen Kauf finanziell zu beteiligen. Die Stadtverwa­ltung legt bei der Gestaltung des freiwerden­den Schuler-Areals mit einer Größe von 35 000 Quadratmet­er Wert auf Struktur, Bürgerbete­iligung und Transparen­z. Nach derzeitige­m Stand bevorzugt die Stadt auf dem Schuler-Areal eine Mischnutzu­ng aus Wohnen, Gewerbe/Handel und Dienstleis­tung.

Der Schuler-Konzern wollte sich auf Anfrage zum Volksbank-Angebot nicht äußern.

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ARCHIVFOTO: ARNO ROTH/QUADROCOPT­ERFLUEGE.DE Um diese 35 000 Quadratmet­er mitten in der Stadt geht es: Das Schuler-Südgelände soll bis Ende des Jahres verkauft werden.

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