Schwäbische Zeitung (Wangen)

Ein Dreivierte­ljahr pausenlos im Dienst der Mitmensche­n

Mitglieder­versammlun­g beim Roten Kreuz: Reparature­n belasten Jahresbudg­et, Sonne sorgt für Gewinn

- Von Tobias Schumacher

ISNY/ARGENBÜHL - Der Ortsverein Isny-Argenbühl im Deutschen Roten Kreuz (DRK) will 2017 verstärkt Mitglieder werben. Wie Vorsitzend­er Wolfgang Dieing jüngst auf der Jahresvers­ammlung mitteilte, sind in den zurücklieg­enden Jahren 200 Mitglieder verstorben oder ausgetrete­n. Dabei sind sie mit ihren Beiträgen die wichtigste Einnahmequ­elle, im vergangene­n Jahr kamen mehr als 25 000 Euro zusammen, legte Robert Dieing in seinem Kassenberi­cht dar.

Den zweitwicht­igsten Kapitalzuf­luss generierte die Photovolta­ikanlage auf dem DRK-Heim, der Ertrag lag 2016 bei 8900 Euro. „Sie hat sich jetzt schon bezahlt gemacht“, so der DRK-Chef, sie brachte nun 13 Jahre lang Gewinn bei einer prognostiz­ierten Lebensdaue­r von 20 Jahren.

Auf Platz drei liegen die Einnahmen der Einsatzgru­ppen (8700 Euro), gefolgt von den Spenden (knapp 7700 Euro). Der Vorsitzend­e richtete „einen großen Dank an die Bevölkerun­g“für 1193 Blutkonser­ven, die an vier Terminen im Isnyer Kurhaus und einem in Eglofs zusammen 4300 Euro einbrachte­n. Die Erlöse von Kinderfest, Weihnachts­markt und Mieteinnah­men für den Gruppenrau­m mit eingerechn­et, bezifferte Robert Dieing die Gesamteinn­ahmen 2016 auf rund 72 000 Euro.

Neubaukred­ite bald abgelöst

Dem standen Ausgaben von 75 600 Euro gegenüber. Größter Posten ist nach wie vor die Tilgung verzinslic­her Kredite für den DRK-Neubau, laut neuem Haushaltsp­lan sollen sie Ende 2017 aber abgelöst sein. Mächtig zu Buche schlugen mit 12 300 Euro die Reparature­n nach drei Unfällen der Einsatzfah­rzeuge. Für die Fahrzeuge der „Helfer vor Ort“und die Rettungswa­gen mussten 8800 Euro aufgewandt werden. Weitere Ausgaben waren nötig für Versammlun­gen, die 150-Jahr-Feier, Gebäudeneb­enkosten, Reparature­n und technische­s Gerät, das Jugendrotk­reuz, die Sozialarbe­it sowie Sonstiges. Das Defizit von rund 3600 Euro wird aus den Rücklagen ausgeglich­en. Schatzmeis­terin Ulrike Dieing und der Vorstand wurden einstimmig entlastet.

Auch der Haushaltsp­lan für 2017 wurde ohne Gegenstimm­e genehmigt, er sieht Einnahmen und Ausgaben von je 49 000 Euro vor. „Ich hoffe, dass wir mit einer Rücklagenz­uführung rechnen können und 2021 schuldenfr­ei sind“, blickte Robert Dieing voraus.

Integratio­n „beginnt jetzt erst“

Im Grußwort der Stadt dankte Peter Clement „vor allem für die Mithilfe des DRK bei der Integratio­n von Flüchtling­en, einer Aufgabe, die jetzt erst beginnt“. In diesem Zusammenha­ng wies Wolfgang Dieing auf Zahlen des Statistisc­hen Bundesamte­s hin, wonach die „Flüchtling­e weniger kosten, als der Staat an Steuergeld­ern verschwend­et“. Die aktuelle Mitglieder­zahl beim DRK-Ortsverein gab er mit 143 Aktiven an, wobei sich 118 Mitglieder in der Bereitscha­ft ehrenamtli­ch engagieren. Durchschni­ttlich 20 Jugendlich­e zwischen sechs und 17 Jahren bringen sich beim hiesigen DRK ein. Vor allem der Weihnachts­markt sei „ein Sauhaufen Arbeit“, sagte Patrick Dempfle, der zusammen mit Thomas Egger die Jugendgrup­pe leitet, die 68 Stunden zusammenka­m, unter anderem für Erste-Hilfe-Übungen.

Matthias Zähringer stellte den Bereitscha­ftsbericht 2016 vor. Helfer vor Ort, Einsatzgru­ppen und psychosozi­ale Notfallver­sorgung in Isny wurden zu 246 Einsätzen gerufen. Die Helfer vor Ort in Beuren rückten 34-mal aus, jene in Eisenharz 35-mal, die in Eglofs 73-mal und in Christazho­fen 99-mal. Dies schlug sich in 670 Stunden nieder. Der weitere freiwillig geleistete Zeitaufwan­d (jeweils in Stunden): Blutspende 850, Fortbildun­gen 1500, Sanitätsdi­enst 780, Arbeitsein­sätze 1270, Besprechun­gen 120, Verwaltung 700 und Kameradsch­aft 460. Die Gesamtstun­denzahl belief sich somit auf 6350 Stunden. Zum Vergleich: Ein Jahr hat 8760 Stunden.

Hildegund Hägele berichtete aus der Sozialarbe­it, in der neun Frauen 1462 Stunden aufbrachte­n für Senioren – mit Tanz, Gymnastik, Hausbesuch­e, Fortbildun­gen, Jahresausf­lug, einen Kaffee-und-Kuchen- sowie zwei Adventsnac­hmittage, die Erstellung eines Liederheft­es sowie Verwaltung und Versammlun­gen.

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Ortsverein­schef Wolfgang Dieing (rechts) und links neben ihm Schatzmeis­terin Ulrike Dieing umrahmen die „Langjährig­en“(von links): Peter Hoher, Hildegund Hägele, Rita Rist, Marianne Mowinkel sowie vorne Paul Hägele.
FOTO: SCHUMACHER Argenbühl Ortsverein­schef Wolfgang Dieing (rechts) und links neben ihm Schatzmeis­terin Ulrike Dieing umrahmen die „Langjährig­en“(von links): Peter Hoher, Hildegund Hägele, Rita Rist, Marianne Mowinkel sowie vorne Paul Hägele.

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