Erst „lahm im Kopf“und dann auf der Überholspur
Wangener Württembergliga-Handballer erarbeiten sich einen 29:23-Sieg gegen Abstiegskandidat Heiningen
WANGEN - Die Wangener Handballer haben die Vorgabe ihres Trainers, im März ungeschlagen zu bleiben, in die Tat umgesetzt. Mit dem 29:23 (12:14)-Erfolg gegen den TSV Heiningen erhält sich die MTG drei Spieltage vor Schluss die Chance, die Württembergliga-Saison noch auf einem respektablen dritten Platz abzuschließen. Mit der Leistung gegen Heiningen in weiten Teilen der ersten Halbzeit dürfte dies jedoch schwierig werden.
MTG-Coach Timo Feistle hatte das grüne Schildchen mit dem „T“für eine Auszeit schon nach etwa zehn Minuten in die Hand genommen. Der Grund: Die Heininger „Ballermänner“Julian de Boer und Marc Dannenmann trafen vorne fast nach Belieben, die Wangener 6:0-Defensive war zu langsam und unbeweglich, um die Kreise der TSV-Scharfschützen wirkungsvoll einzudämmen. „Wir waren zu behäbig, sind mit der falschen Einstellung ins Spiel gegangen“, konstatierte Feistle. Und fasste seine Eindrücke danach in fünf Worten zusammen: „Einfach zu lahm im Kopf.“
Nerger mit tollem Einstand
Als erneut de Boer in der 20. Minute das 7:10 erzielte, hatte Feistle genug gesehen. Es folgte die bitter nötige Auszeit. Nicht nur um auf eine 5:1Abwehr umzustellen, sondern wohl vor allem, um die Köpfe seiner Schützlinge, die auch im Angriff einigermaßen ideenlos und oftmals überhastet agierten, wieder freizukriegen. Als wenige Minuten später Sebastian Nerger den bis dahin glücklosen Lukas Herrmann im MTG-Tor ablöste und zum Einstand gleich einen Siebenmeter parierte, startete nicht nur die Wangener Aufholjagd. Es begann, zumindest aus Sicht der Gastgeber, auch ein neues Spiel.
Den zwischenzeitlichen Vier-Tore-Rückstand (8:12) halbierte die MTG bis zur Halbzeit (12:14). Um dann nach Wiederanpfiff die Offensiv-Bemühungen der Gäste effektiv zu stören und in der 42. Minute erstmals seit langem wieder die Führung zu übernehmen (19:18). Gegen insbesondere konditionell nachlassende Heininger zog Wangen dann innerhalb von zehn Minuten vorentscheidend davon (25:21, 52.) und fuhr schließlich einen deutlichen 29:23Sieg ein. „Die erste Sechs von Heiningen hat Qualität“, so Feistle. „Der TSV hat aber einige Verletzte und wenig Wechselmöglichkeiten. Deshalb war es klar, dass da irgendwann die Kräfte schwinden werden.“
Noch Chancen auf Rang drei
Mit dem 14. Saisonsieg haben die Wangener ihre Serie auf acht ungeschlagene Spiele hintereinander ausgebaut. Das bedeutet gleichzeitig die zweitbeste Rückrundenbilanz der Liga und eine Festigung von Tabellenrang fünf. Bei noch drei verbleibenden Partien besteht bis zum Saisonschluss noch die Chance, zwei Plätze nach oben zu rücken. Dazu müsste die MTG jedoch am kommenden Sonntag beim Dritten Unterensingen gewinnen und danach ihre Heimspiele gegen den Vorletzten Steinheim und den designierten Vizemeister Zizishausen erfolgreich gestalten. Mit der Leistung der letzten 40 Minuten gegen Heiningen sollte dies möglich sein.