Schwäbische Zeitung (Wangen)

Doschka plant eine Ausstellun­g 2018

Leser sehen Klee-Ausstellun­g vor Eröffnung

- Von Dirk Augustin

LINDAU (dik) - Die beste Nachricht hatte Roland Doschka ganz zum Schluss: Der Kurator plant auch im kommenden Jahr noch eine große Ausstellun­g im Lindauer Stadtmuseu­m. Entspreche­nd groß war die Freude bei den 40 Lesern der Schwäbsich­en Zeitung, denen Doschka am Dienstagab­end vorzeitig die Werke von Paul Klee gezeigt hat. Die Ausstellun­g ist ab Samstag im Cavazzen zu sehen.

„Klee ist für mich die schwierigs­te Ausstellun­g gewesen, die ich in Lindau kuratiert habe“, sagte Doschka. Denn der Künstler habe mit vielen empfindlic­hen Materialie­n experiment­iert, so dass die Werke heute äußerst gefährdet seien. Viele Bilder seien deshalb überhaupt nicht mehr zu sehen, sondern würden in Dunkelkamm­ern aufbewahrt. Und wenn sie doch mal ausgestell­t werden, wie jetzt in Lindau, müssen sie hinterher für einige Jahre in eine Dunkelkamm­er, wo sie regenerier­en. Umso mehr freuen sich Doschka – und mit ihm Kulturleit­er Alexander Warmbrunn und Ko-Kuratorin Sylvia Wölfle vom Kulturamt – dass nun 45 Werke in Lindau zu sehen sind.

In der Ausstellun­g wird schnell deutlich, dass Laien bei vielen der Klee-Bilder vor einem Rätsel stehen. Im Frühwerk gibt es einige Bilder, die gegenständ­lich sind. Darunter sind auch Werke aus der Bodenseere­gion, denn Klee war oft am See. Auf Fahrten zwischen Bern und München ist er in Lindau vom Zug auf das Schiff umgestiege­n. Diese Bilder sind allerdings sehr klein, so dass man nah ran muss, um etwas sehen zu können.

Später verwendet Klee zunehmend grafische Elemente, stellt mal Bewegung sehr dynamisch dar, wird dann eher statisch. „Ohne Erklärung kann man nicht allzuviel damit anfangen“, sagt Doschka. Er rät den Besuchern deshalb, eine der Führungen zu buchen oder zumindest den Audioguide oder den Katalog zur Hilfe zu nehmen.

„Sehen Sie, wie viel Philosophi­e und Reflexion da drin sind“, beschreibt er die Bildsprach­e des Multitalen­ts Paul Klee. Zudem hat er viele Strömungen der Kunstgesch­ichte ausprobier­t und aus all den Einflüssen sein ganz eigenes Werk kreiert.

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FOTO: CHRISTIAN FLEMMING Voller sexueller Anspielung­en ist Klees Bild „Drüber und drunter“, das Roland Doschka den LZ-Lesern erläutert.

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