Schweizer stimmen für Atomausstieg
GENF (AFP) - Die Schweizer haben für eine schrittweise Abkehr von der Atomkraft gestimmt. Beim Referendum über das neue Energiegesetz stimmte am Sonntag eine Mehrheit von 58,2 Prozent der Teilnehmer für die Regierungsvorlage. Die Wahlbeteiligung lag bei 42,3 Prozent. Das Gesetz sieht vor, die Versorgung bis 2050 nach und nach auf erneuerbare Energieträger umzustellen. Die bestehenden fünf Atomkraftwerke sollen so lange am Netz bleiben, wie ihre Sicherheit garantiert ist.
BERN (dpa) - Die Schweizer haben sich mit deutlicher Mehrheit für den Atomausstieg und eine stärkere Förderung erneuerbarer Energien ausgesprochen. 58,2 Prozent votierten am Sonntag bei einer Volksabstimmung für ein neues Energiegesetz, wie das Fernsehen SRF nach Auszählung aller Stimmen berichtete. Das Gesetz verbietet etwa den Bau neuer Atomkraftwerke. Die fünf bestehenden Kraftwerke sollen am Netz bleiben, solange sie von der Aufsichtsbehörde als sicher eingestuft werden. Das Gesetz gilt ab 2018. „Bis das letzte Atomkraftwerk abgeschaltet wird, kann es noch zehn bis 15 Jahre dauern“, sagte Rolf Wüstenhagen, Professor für Management erneuerbarer Energien an der Universität St. Gallen. Der Siedewasserreaktor in Mühleberg wird bereits 2019 stillgelegt. Eine Abschaltung aller Kraftwerke bis 2029 hatten die Schweizer im November deutlich abgelehnt. Zwei der fünf Kernkraftwerke, Beznau 1 und 2, liegen nur wenige Kilometer hinter der Grenze BadenWürttembergs. Beznau 1, das dienstälteste Atomkraftwerk der Welt von 1969, ist allerdings aus Sicherheitsgründen seit zwei Jahren vom Netz.