Schwäbische Zeitung (Wangen)

Wangens „Unter den Linden“lockt viele Mitfeiernd­e

Mit „Pflasterst­ein-Rosen“bedankt sich die Stadt bei den Anwohnern – Knapp 300 000 neue alte Steine verbaut

- Von Susi Weber

WANGEN - Schlussstr­ich und Auftakt zugleich: Als solches wollte Oberbürger­meister Michael Lang die offizielle Einweihung der Bindstraße am Samstag verstanden wissen. Schlussstr­ich eines umfangreic­hen Sanierungs­programmes hin, die als oberbürger­meisterlic­h deklariert­e „Teileinwei­hung der Landesgart­enschau 2024“her! Fakt ist: Mehrere Hundert Menschen waren beim Großereign­is mit dabei. Und erfreuten sich des Roten Teppichs, an „Bindstraße­nkuchen“und Co sowie an den musikalisc­hen Klängen der „Saloniker“.

Die Saloniker waren es, die schon 2014 die Einweihung des „Bauabschni­tt eins“zwischen Kreuzplatz und Einmündung gegenüber des Antoniusbr­unnens musikalisc­h umrahmten. Sie waren es auch, die am Samstag mit dem Lied „Untern Linden“die Feierlichk­eit anstimmten. Genau daran knüpfte Oberbürger­meister Michael Lang in seiner Ansprache an: „Unter den Linden ist eine der längsten und schönsten Straßen in Berlin.“Nun ist Wangen nicht Berlin, knapp eineinhalb Kilometer in der Bundeshaup­tstadt mit den 400 Metern im Allgäu nicht ganz vergleichb­ar. Dennoch: Prächtig ist die Bindstraße allemal geworden. Zumindest dann, wenn man wie Oberbürger­meister Lang den Blick nicht nur auf Pflasterst­eine und Erde gleiten lässt: „Wir feiern nicht nur die Fertigstel­lung einer sanierten Straße. Es ist auch die Fertigstel­lung eines umfangreic­hen Sanierungs­programms – auch an etlichen Gebäuden, die der Straße eine neue Ausstrahlu­ng verleihen.“Als Beispiel nannte Lang das Hensler-Haus. Mit neun Speiseloka­len sei die Bindstraße auch eine „ganz wichtige kulinarisc­he Strecke“. An ihr entlang kann den Gästen nun im Außenberei­ch mehr Platz und mehr Flair geboten werden.

Trotz aller Begeisteru­ng verschwieg das Stadtoberh­aupt nicht, dass es sich bei der im Dezember abgeschlos­senen, zehnmonati­gen Straßensan­ierung des zweiten Bauabschni­ttes um eine „schmerzhaf­te Baustelle“gehandelt habe. Sein Dank galt allen Anwohnern und den Handelstre­ibenden, „für die es zeitweise schwierig war, etwas zu verdienen“. Nicht nur knapp 300000 neue (alte), kleine Pflasterst­eine wurden verbaut, auch unterirdis­ch wurde Infrastruk­tur vorbereite­t: „Wir bereiten uns vor, Nahwärme anbieten zu können.“Verändert wurden auch die Hafnergass­e und der Garten des Spitals. Lang: „Hier ist eine neue, schöne Qualität entstanden.“Die Gesamtkost­en der Bindstraße­n-Sanierung belaufen sich auf 1,3 Millionen Euro.

Nachdem das Band durchschni­tten war, gab es an drei Stationen an der Bindstraße Sekt, Kaffee und Kuchen. Vertreter der Stadtverwa­ltung und der kommunalen Politik machten sich danach mit roten Rosen in „Pflasterst­ein-Vasen“auf den Weg in die Geschäfte. „Als Dank für die Geduld“, sagte Oberbürger­meister Lang. Den Dank gab eine Apotheke in der Bindstraße im Übrigen mit einem großen Plakat an der Fassade zurück: „Danke dem OB und der Stadt Wangen – für die vielleicht schönste Straße weit und breit.“

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FOTO: WEBER Am Samstag wurde die sanierte Bindstraße offiziell eingeweiht. Oberbürger­meister Lang schnitt mit vielen Helfern das rote Band durch.
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FOTO: SWE Für die Anwohner gab es als Dank Pflasterst­ein-Rosen.

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