44 Radler holen ihr Klapprad aus dem Keller
Maria-Thann und Wohmbrechts veranstalten drittes Allgäuer Klappradrennen in Tracht
HERGATZ - Wie bei den Großen hat es beim dritten Allgäuer Klappradrennen in Maria-Thann einen Streckenwagen mit Kamera, mit Zuschauern gesäumte Absperrungen, Staffeln, Einzelfahrer, Materialfehler, Helden, sogar einen kleinen Sturz und eine ordentliche Siegerehrung gegeben. Der SV Maria-Thann und der TSV Wohmbrechts haben am Samstag die Mountainbike-Tours Hergatz auf die Beine gestellt, ein Tag rund ums Mountainbike, an dem 51 Teilnehmer an Fahrtrainings teilgenommen haben.
„Es gab drei Schwierigkeitsstufen, je nach Können der Fahrer“, erklärte Dieter Weishäupl, Vorstand aus Maria-Thann, „wir hatten sogar Gäste aus Österreich und der Schweiz.“Das Sahnehäubchen auf dem erfolgreichen Tag war dann das Klappradrennen, das sich immer größerer Beliebtheit erfreut. Die Regeln waren einfach: Drei Runden mussten gefahren werden, als Staffel oder als Einzelstarter, zwei Hindernisse mussten überwunden werden und am Verpflegungsstand mussten die Radler entweder eine Halbe trinken oder einen Schaumkuss essen. Nun, und eine Tracht mussten die Sportler tragen. Los ging’s.
Die Radler hatten ihr Klapprad aus dem Keller geholt. „Das Klapprad wurde 1964 in Italien erfunden“, erzählte einer der Fahrer, offensichtlich ein Fachmann, „es hatte seine Glanzzeit in den 70er Jahren, lebt aber wieder auf“, führte er aus und deutete auf sein T-Shirt. „WorldKlapp“steht da. „Ich war die Startnummer 13, das war ein 24-StundenRennen.“Eine Art Weltmeisterschaft für Klappräder. Es gäbe aber auch Bergrennen- ohne Gangschaltung-, Einzelrennen, Hallenrennen und eine richtige Tuning-Szene für die klappbaren Fahrräder.
Die Bremsen versagten an einem Klapprad
Und jetzt also Maria-Thann. 44 Starter, davon fuhren 16 in Teams und zwei alleine, prüften noch einmal ihre Drahtesel, bevor der Startschuss fiel. Und wer meinte, man könne einen neonfarbenen Hightech-Fahrradhelm nicht zur Krachledernen oder zum Dirndl tragen, wurde eines Besseren belehrt. Und wer dachte, man könne sein Rad seit den 70ern im Keller stehen lassen, ohne es zu hegen und zu pflegen, und dann gleich auf die Rennstrecke gehen, war hinterher auch schlauer.
„Ich hatte Probleme mit den Bremsen“, sagte der Fahrer, der in den Verpflegungsstand hineinfuhr. Bei anderen klapperte es ungeheuerlich, wieder andere mussten ihr Rad Huckepack nehmen und ins Ziel laufen. Aber Spaß hatten sie allemal.
Bei der Siegerehrung konnte dann der Einzelfahrer Max Lang auf das höchste Treppchen steigen, gefolgt von den Staffeln ‚Radstation Fahrer‘ und ‚Neonblitz‘ auf Platz Drei.