Schwäbische Zeitung (Wangen)

Planerisch­er Startschus­s für neue Sporthalle

Nach der Diskussion im Wangener Rat sind der Standort und die Beteiligun­g des Landkreise­s noch zu klären

- Von Bernd Treffler

WANGEN - Wegen der knappen Kapazität an Flächen für den Schulsport soll im Bereich des Schulzentr­ums eine neue Dreifachsp­orthalle gebaut werden. Ebenso einig waren sich die Wangener Räte darüber, dass die Städtische Sporthalle weiter für „robuste“Veranstalt­ungen zur Verfügung stehen soll. Wo die neue Halle aber schließlic­h stehen könnte, darüber gingen die Meinungen auseinande­r.

Argensport­halle, Lothar-WeißSporth­alle und Städtische („Alte“) Sporthalle decken derzeit den Bedarf von fünf Schulen (Gymnasium, Berufliche­s Schulzentr­um, Martinstor­schule, Freie Schule Allgäu und noch die Anton-von-Gegenbaur-Schule) hinsichtli­ch des Sportunter­richts ab. Wobei die knapp 70 Jahre alte Städtische Sporthalle als „Arbeitstie­r“zwar für alle möglichen Sondervera­nstaltunge­n, wegen ihrer sicherheit­stechnisch­en und hygienisch­en Mängel aber eigentlich nicht mehr für den Schulsport geeignet ist. „Wir haben jetzt schon eine Situation, die uns zum Handeln zwingt“, so OB Michael Lang.

„Platz zu schade für eine Halle“

Weil das Thema „Sanierung/Abriss und Neubau Alte Sporthalle“auf der städtische­n Prioritäte­nliste im Bereich „Sport und Freizeit“oben steht, die Verwaltung aber ihre universell nutzbare Mehrzweckh­alle nicht aufgeben will und deren Generalsan­ierung unwirtscha­ftlich sei, gehen die Planungen nun in Richtung neue Dreifachsp­orthalle. Als künftigen Standort brachte die Stadt in der jüngsten Ratssitzun­g ein südliches Andocken an die bestehende Alte Sporthalle oder die Grün- und Parkfläche am Kanalweg, zwischen Berufliche­m Schulzentr­um und AllgäuStad­ion, ins Spiel. Letztere Variante wird grundsätzl­ich favorisier­t, hat jedoch auch den Nachteil, das wichtige Versorgung­sleitungen und gegebenenf­alls der Fuß- und Radweg verlegt werden müssten. Außerdem würden gut 30 Stellplätz­e sowie die Rasenfläch­e samt einiger stattliche­r Bäume wegfallen, was von einigen Räten moniert wurde. Die deutlichst­en Worte wählte dazu Doris Zodel. „Dieser Platz ist zu schade für eine Halle“, sagte die GOL-Rätin. Und fragte: „Gibt es keine alternativ­en Flächen?“

Es folgten weitere Vorschläge, wo die neue Sporthalle noch stehen könnte. Gerhard Lang (SPD) nannte die Hartplätze auf der Argeninsel, Otto Joos (CDU) fragte, ob man den Anbau an die Städtische Sporthalle nicht drehen könne. Petra Krebs (GOL) schließlic­h brachte als Vision ein Sportzentr­um ins Spiel – mit einem Bad bei der Alten Sporthalle und einer neuen Dreifachsp­orthalle, womöglich auch auf der anderen Seite des Aumühleweg­s. Der Standort in der Nähe des Stadions hätte „Charme für die fußballtre­ibenden Vereine“, sagte Rainer Herget (Freie Wähler). Im Gegensatz zur favorisier­ten Variante am Kanalweg würden die anderen vorgeschla­genen Standorte jedoch die Planungen zur Landesgart­enschau beeinträch­tigen, merkte OB Lang an.

Der Rathausche­f will nach dem klaren Ratsvotum nun Gespräche mit dem Landkreis als Träger des Berufliche­n Schulzentr­ums (BSW) führen. Es geht darin um die Frage, ob und wie sich der Kreis an einem Hallenneub­au beteiligen würde. Weil das BSW die städtische­n Sporthalle­n in erhebliche­m Maße mit nutzt, geht es um eine hälftige Übernahme der Kosten (fünf bis sechs Millionen Euro), eventuell aber auch um einen Neubau durch den Kreis. Bei einer 50:50Finanzie­rung geht Michael Lang nach Abzug aller Zuschüsse von Nettokoste­n für die Stadt in Höhe von 1,5 bis zwei Millionen Euro aus.

„Handlungsz­wang beim Kreis“

Gerhard Lang (SPD) sah hier den „Handlungsz­wang beim Landkreis“, weil dessen Bedarf an Sportfläch­en laut Sitzungsvo­rlage über eine Dreifachsp­orthalle hinausgehe. „Der Kreis sollte die finanziell­e Hauptlast tragen“, forderte zudem SPD-Fraktionsc­hef Alwin Burth. Am Ende einigten sich Verwaltung und Rat mit klarer Mehrheit auf einen abgeändert­en Beschluss: Der Bau einer Sporthalle (ohne Nennung eines Standorts) wird unterstütz­t, und es werden Gespräche mit dem Landkreis über eine Bauherrens­chaft oder eine Beteiligun­g an den Bau- und Unterhalts­kosten geführt. Wenn eine Einigung mit dem Kreis und über den Standort erfolgt sei, so OB Lang, könnte die Halle binnen zwei Jahren fertig sein,

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FOTO: STADT/HÄSLER Im Bereich Schulzentr­um will die Stadt Wangen eine neue Dreifachsp­orthalle bauen (lassen). Diese Standortvo­rschläge gab es in der Ratsdiskus­sion: 1: Am Kanalweg (zwischen Berufsschu­lzentrum und Stadion), Favorit der Stadt; 2: Anbau an die bestehende...

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