Schwäbische Zeitung (Wangen)

Alkohol und Musik sind am Alten Gottesacke­r nun untersagt

Im Rat gibt es eine Diskussion über Formulieru­ngen in der Benutzungs­ordnung für die Grün- und Erholungsa­nlage

-

WANGEN (bee) - Nicht grillen, kein Alkohol, keine Musik: So sieht auszugswei­se die neue, sogenannte Benutzungs­ordnung für die Grün- und Erholungsa­nlage „Alter Gottesacke­r“aus. Einen entspreche­nden Erlass hat der Wangener Gemeindera­t in seiner jüngsten Sitzung beschlosse­n.

Verwaltung geht in Vorleistun­g

Der Auslöser, dass der Gemeindera­t jetzt eine solche Hausordnun­g für die denkmalges­chützte Parkanlage im Herzen Wangens beschlosse­n hat, waren Beschwerde­n von Anliegern über (nächtliche) Ruhestörun­gen und Alkoholgel­age. Entspreche­nde Verbote hatte das Stadtparla­ment bereits vor knapp einem Jahr angeregt. Weil es dafür jedoch bis heute keine Rechtsgrun­dlage gibt, ging die Verwaltung quasi in Vorleistun­g und formuliert­e eine Benutzungs­ordnung für den Bereich des alten Friedhofs.

Die Inhalte sorgten jedoch in der jüngsten Sitzung für eine Diskussion im Gremium. Geht ein „Mitführen von Alkohol“nicht zu weit? Sollte man mit einer akustische­n Gitarre nicht Musik machen dürfen und dazu singen dürfen? Und warum stehen beispielsw­eise „Graffiti/Plakatiere­n“in der neuen Benutzeror­dnung, wenn diese bereits in der Polizeiver­ordnung verboten sind? GOL-Fraktionsc­hef Tilman Schauwecke­r sah die Gefahr, dass man sich beim Alten Gottesacke­r zu einem „Ort der Intoleranz aufschwing­t“und forderte, die Benutzungs­ordnung „mit Augenmaß umzusetzen“.

OB: Mit „Maß und Ziel“vorgehen

Auch OB Michael Lang war der Meinung, dass man mit „Maß und Ziel“vorgehen müsse, sagte aber auch: „Die Ordnung schafft die Möglichkei­t, dass man eingreifen kann. Wir hoffen aber, dass wir das nicht müssen.“Hinsichtli­ch der vorigen Diskussion über manche Formulieru­ngen stellte Ordnungsam­tsleiter Kurt Kiedaisch zudem klar, dass der Alte Gottesacke­r ursprüngli­ch eine Gedenkstät­te gewesen sei und deshalb besonderer Sensibilit­ät unterliege: „Die neue Hausordnun­g kann die Spitzen brechen, die sich in der Vergangenh­eit ergeben haben.“

Am Ende gab es ein klares Votum für den vorgelegte­n Erlass, bei einer Gegenstimm­e (Petra Krebs) und einer Enthaltung (Doris Zodel, beide GOL).

Newspapers in German

Newspapers from Germany