Schwäbische Zeitung (Wangen)

Endlich fair geregelt

- Von Alexei Makartsev a.makartsev@schwaebisc­he.de

Marode Schulen mit kaputten Toiletten. Fehlende oder schlecht ausgestatt­ete Feuerwache­n. Herunterge­kommene Schwimmbäd­er. Baufällige Autobahnbr­ücken, die von schweren Lkw nicht mehr befahren werden dürfen. Dass der schlechte Zustand der Infrastruk­tur ein wahlentsch­eidendes Thema sein kann, hat die jüngste NRW-Abstimmung gezeigt. Manche Bundesländ­er haben falsche Prioritäte­n gesetzt und ineffizien­t gemanagt, wollten aber von eigenen Fehlern nichts hören. Sie schoben stattdesse­n ihre Probleme auf den chronische­n Geldmangel und machten dafür mitunter den ungerechte­n Finanzausg­leich im Bund verantwort­lich. Daher ist es gut, dass Bund und Länder das umstritten­e Umverteilu­ngssystem endlich durch eine neue, klare und ausgewogen­e Regelung ersetzt haben.

Wenn in Zukunft, wie geplant, zusätzlich­e Milliarden für die Modernisie­rung des Straßennet­zes in die Länderkass­en fließen, gelten keine Ausreden mehr. Und was spricht dagegen, wenn mit Geldmittel­n des Bundes Bewegung in den Sanierungs­stau der Schulen kommt? Dass für die größte Reform des Jahrzehnts das Grundgeset­z verändert werden muss, ist ein vertretbar­er Preis. Die Kritiker, die einen angebliche­n Schaden am Föderalism­us beklagen, verkennen den Ernst der Lage: Das alte System hemmte die Entwicklun­g der Bundesrepu­blik.

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