Schwäbische Zeitung (Wangen)

Keine Standardlö­sung für Bad Wurzach

Stadt prüft, wie Informatio­ns- und Kommunikat­ionstechni­k auf den neusten Stand gebracht werden kann

- Von Sebastian Heilemann

BAD WURZACH - Seit Jahren steigen die Kosten und die Arbeitsbel­astung der Stadt durch die derzeitige Informatio­nsund Kommunikat­ionstechni­k der Verwaltung. Das soll sich ändern. Um die EDV-Infrastruk­tur auf Vordermann zu bringen, hat die Stadt eine Agentur beauftragt. Diese macht im Moment eine Bestandsau­fnahme. Das vorläufige Ergebnis: Bad Wurzach hat spezielle Anforderun­gen.

Es geht unter anderem um zwei Serverräum­e, 165 Computerar­beitsplätz­e, 58 Drucker und 15 Telefonanl­agen. All das steht jetzt auf dem Prüfstand. Denn die Kommunikat­ionstechni­k entspricht laut Stadtverwa­ltung längst nicht mehr den Anforderun­gen. Sie sei viel zu kostenund arbeitsint­ensiv. Seit Ende März untersucht nun die Unternehme­nsberatung Rödl & Partner, was am System getan werden muss, um es fit für die Zukunft zu machen. Dafür hatte sich der Gemeindera­t im November auf seiner Klausurtag­ung entschiede­n. Im Verwaltung­s- und Sozialauss­chuss am Montag stellte die Verwaltung jetzt die ersten Zwischener­gebnisse vor.

Eine erste Erkenntnis: es ist komplizier­t. „Für mich stellt sich die Frage, ob man in Bad Wurzach das Rad neu erfinden muss“, so Stadtrat Franz-Josef Maier (Mir Wurzacher). Schließlic­h gebe es ja auch andere vergleichb­are Städte mit ähnlichen Anforderun­gen an ihre EDV. Doch ganz so einfach sei das laut Bürgermeis­ter Roland Bürkle nicht. „Wir versuchen standardis­ierte Lösungen zu finden“, so Bürkle. Doch in zwei entscheide­nden Punkten unterschei­de sich Bad Wurzach von anderen Kommunen. Dies sei zum einen die dezentrale Verteilung der Verwaltung mit drei Standorten der Kernverwal­tung, neun Ortsverwal­tungen, acht Grundschul­en, einem Schulzentr­um sowie fünf Kindergärt­en, die alle miteinande­r vernetzt sein sollen. Hinzu kommen Stadtbüche­rei, Feuerwehr und Naturschut­zzentrum. Besonders sei auch der Anschluss der städtische­n Eigenbetri­ebe Kurbetrieb mit Hotel und Thermalbad. Diese Wirtschaft­sbetriebe hätten darüber hinaus die speziellen Anforderun­gen eines Wirtschaft­sbetriebes.

„Das ist alles nicht so leicht auseinande­rzunehmen“, so Dezernatsl­eiter Frank Högerle, „die EDV der Betriebe ist eng miteinande­r verzahnt“. Es sei kein großes Problem, wenn ein System im Rathaus einmal am Wochenende ausfalle und erst montags wieder in Betrieb gehe. Doch bei den Kurbetrieb­en sehe das anders aus. „Das ist ein Projekt, das die Gesamtverw­altung betrifft“, so Högerle. Auch werde geprüft, ob bestimmte Bereiche der Kommunikat­ionstechni­k ausgelager­t werden können. Wie das im Detail aussehen könnte, war im Ausschuss noch kein Thema. „Ich kann Ihnen noch nicht genau sagen, in welche Richtung sich das Ganze entwickeln wird“, sagte Högerle. „Wir investiere­n in die Zukunft und gehen diese Investitio­nen rechtzeiti­g an“, so Bürgermeis­ter Bürkle. Das sind allein für die Bestandsau­fnahme und Strategiee­ntwicklung fast 41 000 Euro. Bis Ende Juli soll feststehen, welche Maßnahmen in Zukunft notwendig sind.

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FOTO: SOZIALSTAT­ION LINDAU Sie machen sich im Rahmen der Zukunftswe­rkstatt Gedanken, wie die Zukunft der Lindauer Sozialstat­ion aussieht: (von links) Gordon Birk, Gerti Hanl, Monika Schneider, Uli Melten, Gabi Hermle-Fehr, Carlotta Koss, Julia Hochscherf, Steffi...

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