Schwäbische Zeitung (Wangen)

Richter stoppen Behandlung­sabbruch für todkrankes Baby

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STRASSBURG (AFP) - Der Europäisch­e Gerichtsho­f für Menschenre­chte hat den Eltern eines todkranken Babys in Großbritan­nien neue Hoffnung gegeben. Bis Dienstagmi­tternacht müssen die Ärzte versuchen, das Kind am Leben zu halten, entschiede­n die Straßburge­r Richter am Freitag. Charlie solle dabei so behandelt und gepflegt werden, dass er so wenig Qualen wie möglich erleide und größtmögli­che Würde behalte.

In Großbritan­nien hatten die Eltern einen Rechtsstre­it gegen die Ärzte verloren. Die Eltern wollten Charlie in die USA bringen, um ihn an einer experiment­ellen Therapie gegen seine seltene, genetische Erkrankung teilnehmen zu lassen. Im Internet haben sie dafür bereits umgerechne­t 1,4 Millionen Euro Spenden gesammelt. Die Spezialist­en, die den neun Monate alten Jungen behandeln, sind allerdings überzeugt, dass die Therapie nicht helfen würde. Sie wollen die lebenserha­ltenden Maßnahmen einstellen. Die Gerichte gaben den Medizinern recht.

Die Entscheidu­ng des Menschenre­chtsgerich­tshof ist nur vorläufig. Die Straßburge­r Richter wollen in der Zwischenze­it die Beschwerde der Eltern prüfen.

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