Schwäbische Zeitung (Wangen)

Es gibt viele Ideen für eine Gartenscha­u in Riedlingen

In zehn Jahren könnte die Stadt Ausrichter­in der „ersten nachhaltig­en Gartenscha­u“sein

- Von Marion Buck

RIEDLINGEN - Als Staatssekr­etärin Friedlinde Gurr Hirsch im vergangene­n Jahr in Riedlingen Station machte, um den Tourist-Energy-Point zu besichtige­n, war sie ganz angetan von der kleinen Stadt an der Donau. Sie sagte damals, Riedlingen würde sich hervorrage­nd für eine Gartenscha­u eignen. Bei der Einweihung der Fußgängerb­rücke vor einigen Wochen hat sie das Thema noch einmal angesproch­en. Bürgermeis­ter Marcus Schafft gefällt die Idee. Visionen für eine Gartenscha­u hat auch der Nabu-Vorsitzend­e Joachim Kieferle, der sich für Nachhaltig­keit einsetzt und Riedlingen als Ausrichter­in der ersten nachhaltig­en Gartenscha­u vorstellen kann.

Die Ausrichtun­g einer Gartenscha­u bedeutet für die Stadtverwa­ltung in den nächsten Wochen jede Menge Arbeit. Voraussich­tlich werden die Ausschreib­ungen für die Landesgart­enschauen und kleinen Gartenscha­uen, sogenannte Grünprojek­te, für die Jahre 2026 bis 2030 im nächsten Monat im Staatsanze­iger veröffentl­icht. In den geraden Jahren findet eine Landesgart­enschau und in den ungeraden ein Grünprojek­t statt.

„Wir müssen sehen, ob wir so schnell sind“, sagt Bürgermeis­ter Marcus Schafft, denn mit den Ausschreib­ungsunterl­agen für die Gartenscha­u soll auch eine mögliche Umgestaltu­ng des Stadthalle­nareals einhergehe­n. Dort könnte neben einem Fachmarktz­entrum ein Hotel entstehen, das dem Tourismus der Stadt förderlich wäre. Eine Gartenscha­u bringt der ausrichten­den Stadt nicht nur schöne Blümchen, sondern auch Fördermitt­el vom Land.

Ob die Stadt eine Gartenscha­u möchte, müsse erst im Gemeindera­t besprochen und dort abgesegnet werden, sagt Schafft. Entscheide­t sich der Gemeindera­t anders, wäre eine Bewerbung frühestens 2019 für die Jahre 2031 bis 2035 möglich.

Ideen, was in Riedlingen bei einer Gartenscha­u machbar wäre, hat auch Joachim Kieferle, der bereits mit zahlreiche­n Aktionen für mehr Attraktivi­tät der Stadt gesorgt hat.

Für eine kleine Landesgart­enschau wünscht sich Kieferle „den großen Wurf für die Stadt“. Er spricht vom „grünen Band um Riedlingen“, das touristisc­h genutzt werden könnte. Von der Donauinsel, über die Mühlinsel, durch das Zollhauser Tal zur Kneipp-Anlage bei der Realschule bis zum Flugplatz, über den Karl-Wolf-Steg, den Mißmahl’schen Anlagen zurück zur Donauinsel könnte ein durchgängi­ges Radwegenet­z in und um Riedlingen geschaffen werden. Dort wäre nicht nur für Radfahrer oder Fußgänger die Natur erlebbar. Auch einen Segwayverl­eih während der Gartenscha­u kann er sich dort vorstellen. Auf dem Stadthalle­nareal könnten neben einem Hotel auch Angebote für Jugendlich­e wie Skaterplat­z oder eine Kletterwan­d realisiert werden. Ein Naturbades­ee in den Flussauen und ein Beachvolle­yballfeld würde die Attraktivi­tät Riedlingen­s nicht nur für die Jugend steigern. Im Gedanken an eine Gartenscha­u geht der Nabu-Vorsitzend­e noch einen Schritt weiter und wünscht sich die „erste nachhaltig­e Gartenscha­u“für Riedlingen.

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