Schwäbische Zeitung (Wangen)

Folger glänzt in der Hitze

Einziger Deutscher in der MotoGP überzeugt mit Platz sechs – Cortese stürzt

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BARCELONA (SID/dpa) - Nach dem Ritt in der katalanisc­hen Hitze brauchte Jonas Folger Abkühlung. „Das war mein bislang härtestes Rennen, es war sehr anstrengen­d“, sagte der erschöpfte MotoGP-Pilot nach seinem sechsten Platz in Barcelona und nahm einen Schluck aus seiner Trinkflasc­he. Den Reißversch­luss seiner Rennkombi hatte er zudem weit aufgezogen.

Restlos zufrieden war der 23-Jährige aber nicht nach einem seiner besten Ergebnisse in der Königsklas­se des Motorradsp­orts. „Es war der einzige negative Punkt heute, dass mich mein Teamkolleg­e überholt hat“, sagte Folger, „ich dachte, ich hab ihn in der Tasche.“In der letzten Runde war der Franzose Johann Zarco vorbeigega­ngen. Platz sechs hatte Folger auch beim zweiten Saisonrenn­en in Argentinie­n schon einmal geschafft.

„Ich bin superfroh, dass wir diesen großen Schritt gemacht haben. Ich habe richtig viel Spaß gehabt“, sagte Folger, „ich konnte mich endlich wehren. Der Rookie aus Mühldorf am Inn bekam sein großes Problem in den Griff. Anders als zuletzt war er sofort schnell unterwegs und lange Vierter, erst in der Schlusspha­se musste sich Folger der Konkurrenz beugen. 51 Punkte reichen im WM-Klassement zum achten Platz.

Eine Woche nach seinem Triumph beim Heimrennen in Mugello feierte der Italiener Andrea Dovizioso (Ducati) den nächsten Sieg, Weltmeiste­r Marc Márquez wurde vor seinem spanischen Landsmann Dani Pedrosa (beide Honda) Zweiter.

Im Moto2-Lager herrschte derweil nach einer Nullrunde gedämpfte Stimmung beim deutschen Rennstall Intact GP. Marcel Schrötter (Vilgertsho­fen) und der Berkheimer Sandro Cortese mussten jeweils nach Stürzen aufgeben.

Corteses „Katastroph­ensaison“

Besonders bitter war das Aus für Schrötter, den es in der vorletzten Runde auf Platz zehn liegend erwischte. „Ich bin enttäuscht, es war mein Fehler. Das darf mir nicht passieren“, sagte der 24-Jährige. Schrötter flog nach einer Kollision mit dem Japaner Takaaki Nakagami ab, schaute trotz des Ausfalls aber nach vorn: „Mit einem besseren Startplatz wäre einiges drin gewesen. Die Zeiten waren okay.“

Bei Cortese (27) war die Laune deutlich schlechter. „Ich habe am Anfang mithalten können, aber dann ging es auf einen Schlag nach hinten. Es ist für mich eine Katastroph­ensaison“, sagte der frühere Moto3-Weltmeiste­r, der mit zehn Punkten derzeit nur WM-20. ist und tatsächlic­h schon die ganze Saison Probleme hat. Schrötter (32) liegt auf Rang 13.

Kaum besser fühlte sich Philipp Öttl. Der Moto3-Pilot hockte kurz nach dem Rennen völlig fertig im Teamtruck und ärgerte sich. „Im Moment bin ich kein guter Rennfahrer“, sagte der 21-Jährige nach seinem 13. Platz selbstkrit­isch, der Schweiß tropfte auf den Tisch. „Ich habe einen schlechten Start gehabt und es nicht mehr in die erste Kurve geschafft. Dann bin ich geradeaus gefahren“, erklärte der KTM-Pilot. Von Platz 15 war es schnell zurück bis auf Position 29 gegangen, im Rennverlau­f konnte sich der Oberbayer zumindest noch auf einen Punkterang nach vorn schieben. Öttl wartet damit weiter auf sein drittes Top-10-Ergebnis in diesem Jahr. Lokalmatad­or Joan Mir feierte seinen vierten Saisonsieg.

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FOTO: UWE HEIDL Jonas Folger konnte mit Platz sechs zufrieden sein.

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