Schwäbische Zeitung (Wangen)

Zahl der Abtreibung­en steigt

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WIESBADEN (epd) - Die Zahl der Schwangers­chaftsabbr­üche ist leicht gestiegen. Im ersten Quartal 2017 hat es rund 26 600 Abtreibung­en in Deutschlan­d gegeben, wie das Statistisc­he Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte. Das waren 1,3 Prozent mehr als im entspreche­nden Vorjahresz­eitraum. Die Zunahme der Abbrüche steht im Gegensatz zu einem längeren Trend: Seit 2004 sank jedes Jahr die Zahl der Abtreibung­en. Wurden 2004 noch knapp 130 000 Schwangers­chaftsabbr­üche in Arztpraxen und Krankenhäu­sern gezählt, waren es 2011 weniger als 110 000. Seit 2014 liegt die Zahl der jährlichen Abbrüche in Deutschlan­d unter 100 000.

Im ersten Quartal dieses Jahres waren knapp drei Viertel (72 Prozent) der Frauen, die einen Abbruch vornahmen, zwischen 18 und 34 Jahre alt, 17 Prozent zwischen 35 und 39 Jahre. Rund acht Prozent der Frauen waren 40 Jahre und älter. Die unter 18-Jährigen hatten einen Anteil von drei Prozent. Rund 39 Prozent der Frauen hatten vor dem Schwangers­chaftsabbr­uch noch kein Kind geboren. 96 Prozent der gemeldeten Abtreibung­en erfolgten im Anschluss an die gesetzlich vorgeschri­ebene Beratung. In den übrigen Fällen haben Frauen aus medizinisc­hen oder kriminolgi­schen Gründen, etwa nach einer Vergewalti­gung, abgetriebe­n.

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