FV Ravensburg peilt die Top fünf an
Wolfram Eitel, Trainer des Fußball-Oberligisten, blickt auf die kommende Saison
RAVENSBURG - Nur noch drei Wochen, dann beginnt für die Fußballer des FV Ravensburg schon wieder die Vorbereitung auf die neue Oberligasaison. In der Spielzeit 2017/18 will Trainer Wolfram Eitel die Top fünf der Liga angreifen und im Pokal erneut so lange wie möglich dabei sein.
Direkt nach dem letzten Heimspiel gegen den FSV Hollenbach (1:3) war Eitel noch mächtig angefressen, mittlerweile hat er die größte Enttäuschung überwunden. Aber: „Am Ende haben wir es trotzdem nicht verstanden, ohne Ergebnisdruck guten Fußball zu spielen“, so der FV-Trainer. „Die Spielfreude ging uns ab.“Die Fans habe man enttäuscht, das „kindliche Feuer“hätte er bei vielen seiner Spieler am Saisonende vermisst. „Dadurch ging der gute Abschluss in Neckarelz etwas unter.“
Mit Platz sechs, da ist sich Trainer Eitel mit dem Sportlichen Leiter Peter Mörth einig, können die FV-Verantwortlichen zufrieden sein. „So gut die Vorrunde auch war, die Rückrunde war nicht zufriedenstellend“, sagt Eitel und fügt hinzu: „Da sind wir den Erwartungen nicht gerecht geworden.“
Eitel ist ein sehr ehrgeiziger Trainer – bei Platz sechs soll es daher nicht bleiben. In der neuen Saison wollen sich die Ravensburger in den Top fünf der Oberliga etablieren. „Dazu“, weiß Eitel, „gehört Geduld, ebenso die Bereitschaft von jedem, in jedem Spiel und in jedem Training alles zu geben.“Eine Sache wollen Eitel und Mörth auf jeden Fall schaffen: „Zu Hause wollen und müssen wir eine Macht werden, weil wir eh schon ein kritisches Publikum haben“, sagt Eitel. In der vergangenen Saison waren ein paar Heimspiele dabei, die eher dürftiges Oberliganiveau hatten – allen voran das von vorne bis hinten verkorkste Spiel gegen Hollenbach.
FV will Typen mit Gewinnermentalität
Um die Ziele zu erreichen und vielleicht doch in naher Zukunft Richtung Regionalliga blicken zu können, wird der Kader der ersten Mannschaft vergrößert. Felix Hörger, Bartosz Broniszewski, Max Chrobok und Burhan Soyudogru wechseln zur neuen Saison zum FV. Einen Innenverteidiger suchen die Ravensburger noch. „Wir brauchen vor allem die absolute Gewinnermentalität“, so Eitel. Kapitän Steffen Wohlfarth, Harun Toprak, Rahman Soyudogru und Robert Henning nennt der Trainer als positive Beispiele des bisherigen Kaders – auch im Hinblick auf Erfahrung in höheren Ligen. „Aber wir sind bekannt als anständige Mannschaft, als sehr sympathisch.“Klar ist, dass in der neuen Oberligasaison bisherige Stammspieler öfter mal auf der Bank sitzen könnten. „Es wird Verschiebungen in der Hierarchie geben“, ist sich Eitel sicher. Auf „Härtefälle“stellt sich der Trainer jetzt schon ein. „Ich bin schließlich nicht hier, um in der Kabine gute Stimmung, sondern um Erfolg zu haben.“
Die Ansprüche steigen beim FV. „Einige Spieler haben zuletzt geglaubt, dass sie unabkömmlich sind“, so Eitel, ohne Namen nennen zu wollen. „Das wird sich ändern, der Konkurrenzkampf wird schärfer.“
Konkurrenz aus den eigenen Reihen bekommen die Torhüter Haris Mesic und Kevin Kraus. Niklas Volo soll die komplette Vorbereitung als dritter Torwart der Oberligamannschaft mitmachen. „Wenn er seine Entwicklung so weiterbetreibt und körperlich zulegt, ist er ein Kandidat für die Oberliga“, lobt Eitel.