Schwäbische Zeitung (Wangen)

Flüchtling­sstreit eskaliert

EU-Verfahren gegen Polen, Ungarn und Tschechien

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STRASSBURG (AFP) - Wegen fehlender Aufnahmebe­reitschaft in der Flüchtling­skrise geht die EU-Kommission gegen Ungarn, Polen und Tschechien vor. Die Behörde beschloss am Dienstag in Straßburg Vertragsve­rletzungsv­erfahren gegen die drei Länder. Die Regierunge­n in Budapest, Warschau und Prag protestier­ten gegen die Entscheidu­ng. EU-Innenkommi­ssar Dimitris Avramopoul­os warf ihnen mangelnde Solidaritä­t vor: „Bei Europa geht es nicht nur darum, Gelder zu erhalten oder die Sicherheit zu garantiere­n.“

Die EU-Innenminis­ter hatten im September 2015 gegen den Widerstand mehrerer osteuropäi­scher Länder die Umverteilu­ng von 120 000 Asylbewerb­ern beschlosse­n, sie sollten bis September 2017 nach einem Quotensyst­em in EU-Mitgliedss­taaten gebracht werden. Polen und Ungarn haben keinen einzigen Flüchtling aufgenomme­n, Tschechien zwölf.

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