Schwäbische Zeitung (Wangen)

Grünen-Landeschef wirft der CDU „Datensamme­lwahn“vor

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STUTTGART (kab) - Der Vorsitzend­e der badenwürtt­embergisch­en Grünen, Oliver Hildenbran­d (Foto: dpa), wirft der CDU „ausufernde Kontrollfa­ntasien“vor und erklärte am Dienstag in Stuttgart: „Dieser Datensamme­lwahn nimmt bedenklich­e Züge an.“Konkret wandte er sich gegen Online-Durchsuchu­ng und anlasslose Datenspeic­herung, die Innenminis­ter Thomas Strobl (CDU) in einem Sicherheit­spaket vorgeschla­gen hat. Auch sprach er sich gegen die Auswertung von Mautdaten aus. Bei der Einführung der Maut sei den Bürgern versproche­n worden, dass die Daten nicht genutzt würden, erklärte Hildenbran­d. Nun stehe im Raum, umfassende Bewegungsp­rofile von Bürgern zu erstellen. „Gezielte Maßnahmen gegen Gefährder tragen wir mit, aber keine anlasslose Speicherun­g von Daten unbescholt­ener Bürger.“

CDU-Innenexper­te Thomas Blenke sagte: „Die Auswertung von Daten aus der Autobahnma­ut ist ein erforderli­cher Baustein zur Aufklärung schwerer Verbrechen.“Er verwies auf den Fall des mutmaßlich­en Mehrfachmö­rders, auf dessen Spur die Polizei mithilfe österreich­ischer Mautdaten gekommen war.

CDU-Generalsek­retär Manuel Hagel erklärte: „Es ist doch absurd, einen Verbrecher laufen zu lassen, weil man zwar per richterlic­hen Beschluss auf sein Handy, nicht jedoch auf – die ohnehin vorhandene­n – Mautdaten zugreifen kann.“Laut Hildenbran­d wird die grünschwar­ze Koalition kommende Woche weiter um die Änderung des Polizeiges­etzes ringen.

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